Letzten Samstag wird US-Bobpilot Steven Holcomb tot in seinem Zimmer im Trainingscenter in Lake Placid aufgefunden. Noch immer ist die genaue Todesursache des 37-jährigen Olympiasiegers und Weltmeisters nicht geklärt, ein Fremdverschulden schliessen die Behörden aber aus.
Nun publiziert das «People»-Magazin das letzte Interview mit Holcomb, welches eine Woche vor seinem Tod in Los Angeles geführt wurde – anlässlich eines Termins des US-Olympia-Teams hinsichtlich Olympia 2018. Im Gespräch äussert er sich zu seiner Leidenschaft zum Bob, aber auch zu seinem Selbstmordversuch 2007.
Damals schluckte er 73 Schlaftabletten und überlebte auf wundersame Weise. «Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war es wie beim Gewinn meiner ersten Goldmedaille. Ich erinnere mich daran, wie ich als erstes dachte: 'Ich sollte eigentlich nicht aufwachen'», sagt Holcomb.
Als er realisierte, dass sein Suizidversuch gescheitert ist, sagte er sich: «Da gibt es etwas, dass ich noch zu tun habe hier.» Holcomb litt an einer Augenkrankheit, an der er im Laufe der Jahre zu erblinden drohte.
Ein neuartiges medizinisches Verfahren rettete ihm aber das Augenlicht. Im Interview meinte Holcomb: «Ich bekomme immer jede Woche noch E-Mails von Leuten, die mehr darüber wissen wollen. Es ist einfach unglaublich.»
Auch zu Olympia 2018 blickte er kurz vor seinem Tod noch voraus. «Ich glaube, wir können es besser machen als in Sotschi (wo er zwei Bronzemedaillen gewann, Anm. d. Red.)», hoffte er. (rib)