Was ist bloss geschehen im Olympia-Trainingszenter in Lake Placid? Bob-Olympiasieger Steven Holcomb wurde dort am Samstag tot in seinem Zimmer aufgefunden. Mit erst 37 Jahren. Dies teilte das US-Olympiakomitee USOC mit.
Die Umstände des Todes sind bisher unbekannt. Eine Obduktion soll am Sonntag Aufschluss geben. Gemäss den Ermittlern gebe es keine Hinweise auf Fremdeinwirkung.
«Die olympische Familie ist vom traurigen Verlust von Steve Holcomb geschockt», sagte USOC-Geschäftsführer Scott Blackmun über den Vierer-Olympiasieger von 2010: «Steve war ein fantastischer Athlet und ein noch besserer Mensch.»
Ein Mensch, der aber immer schon mit Problemen zu kämpfen hatte. Holcomb litt unter der Augenkrankheit Keratokonus. Starke Sehstörungen bedrohten seine Laufbahn. In seiner Autobiografie schrieb Holcomb in diese Zusammenhang auch über einen Selbstmordversuch im Jahr 2007. Aus Angst, dass die Augenprobleme seine Karriere jäh beenden würden.
Holcomb startete dreimal bei Olympischen Winterspielen für die USA. In Vancouver schrieb er Geschichte, da er das erste US-Gold im Vierer seit 1948 geholt hatte. 2014 in Sotschi gewann er Bronze im Zweier sowie Vierer. Ausserdem wurde er fünfmal Weltmeister und gewann sechsmal den Gesamtweltcup. (sme)