«Wie eine Penisverlängerung»
Biathlon-Dominator Bö protzt mit Norwegen-Truck

Die norwegischen Biathlon-Überflieger haben sich auf die kommende Saison hin einen neuen Super-Wachstruck geleistet. Davon träumt man auch in der Schweiz schon seit langem.
Publiziert: 06.10.2023 um 21:14 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2023 um 16:50 Uhr
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Johannes Thingnes Bö posiert vor der neuesten Anschaffung des norwegischen Biathlon-Teams: dem riesigen Wachstruck.
Foto: www.facebook.com/johannesthingnesboe
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Marco PescioReporter Sport

Dass Biathlon-Superstar Johannes Thingnes Bö (30) kein Blatt vor den Mund nimmt, ist längst kein Geheimnis mehr. Klar, dass der norwegische Verband mit dem fünfmaligen Olympiasieger und 17-fachen Weltmeister Werbung für den nigelnagelneuen Wachstruck macht. Und klar auch, dass Bö wieder mal einen Spruch liefert. Der Seriensieger übt sich nicht in Zurückhaltung, wenn es um die neue Anschaffung des innovativen, hochmodernen Lastwagens geht. «Dass wir das geschafft haben, ist wie eine Penisverlängerung», jubelt er im Interview mit TV2.

Der Truck kostete umgerechnet knapp 675’000 Franken, besitzt seitlich ausfahrbare Elemente – und ähnelt damit einem etwas älteren Modell der Konkurrenz aus Schweden.

Sind die Norweger so überhaupt noch zu schlagen, zumal sie ohnehin schon als Vorreiter bei der Auswahl der richtigen Wachsmischungen gelten? «Wir haben jetzt drei- bis viermal so viel Platz wie vorher. Alles ist angerichtet für eine Arbeitsumgebung, die hoffentlich dazu führt, dass sich viele um einen Job als Wachser bewerben», so Bö, der nicht nur den schrägen Penisverlängerungs-Vergleich auspackt, sondern auch von einer «10 von 10» spricht.

«Der Anschaffungsprozess läuft»

Der Gesamtweltcupsieger der vergangenen Saison witzelt, der Truck der Schweden sei zwar zwei Quadratmeter grösser, dafür sei die norwegische Version mit mehr Rot und Weiss viel schöner. Ein Modell in letzteren Farben sähe man auch in der Schweiz ganz gerne. Sebastian Stalder (25), 17. im Gesamtweltcup vergangenen Winter, sagt: «Natürlich träumen auch wir von so einem Wachstruck. Das wäre ein weiterer Schritt hin zu noch optimaleren Rahmenbedingungen. Thema ist er bei uns auf jeden Fall.»

Und was meint der Verband dazu? Lukas Keel, Chef Biathlon bei Swiss-Ski, erklärt: «Ein eigener Wachstruck für das Biathlon-Team ist wünschenswert, umso mehr im Zuge des Fluor-Verbots.»

Hintergrund: Der Internationale Skiverband FIS und die Internationale Biathlon Union IBU haben auf den kommenden Winter ein komplettes Verbot für Skipräparierungen mit dem chemischen Element Fluor ausgerufen. Grundlage ist eine EU-Richtlinie. Fluor ist unter anderem wasserabweisend und wurde für Langlaufskier eingesetzt, es wird aber als gesundheits- und umweltschädlich eingestuft.

Abschlussparty bei den Schweden

Ein Truck würde demnach die «Arbeitsabläufe an den verschiedenen Weltcup-Destinationen wesentlich erleichtern», so Keel. «Der Anschaffungsprozess läuft – und wir begrüssen es natürlich sehr, wenn dieser innerhalb von Swiss-Ski so rasch wie möglich weiter vorangetrieben wird.»

Fest steht: Die Investition wäre ein weiteres, nötiges Zeichen, dass man es im Schweizer Biathlon-Sport mit dem Angriff auf die besten Nationen ernst meint. Geschätzt wird der Truck bei den Athleten zudem nicht nur aus professioneller Sicht. Stalder etwa erklärt mit Augenzwinkern: «Der Schweden-Truck ist richtig cool – mit Umkleideraum, Wachs- und Athletenbereich inklusive Sofas. Und dort haben wir letzte Saison auch unsere Abschlussparty gefeiert.» 

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