Auf einen Blick
- Lisa Hauser trainiert mit dem Schweizer Biathlon-Team
- Grund für Wechsel ist die enge Beziehung zu Swiss-Ski-Trainerin Sandra Flunger
- Hauser ist siebenfache Weltcupsiegerin und Weltmeisterin im Massenstart 2021
Das Schweizer Biathlon-Team der Frauen hat eine prominente Trainingspartnerin: Lisa Hauser (30). Die Österreicherin, die 2021 Weltmeisterin im Massenstart wurde, trainiert mit der Equipe von Swiss Ski. Letzte Woche war sie etwa mit einigen Schweizer Athleten in Davos zugange.
Mitte Oktober gab Hauser bekannt, dass sie sich gänzlich vom ÖSV-Team loslöst. Grund dafür seien personelle Gegebenheiten innerhalb des Verbandes, wie es hiess. Nun sagt sie gegenüber der «Kleine Zeitung»: «Ich wollte die ganzen Diskussionen und Streitereien einfach nicht mehr.» Diskussionen, weil Hauser seit Jahren auf eigene Faust trainiert, ihre Einheiten selbst zusammenstellt und schon die Vorbereitung für den letzten Winter teilweise mit den Schweizerinnen absolviert hat.
Eine solche Lösung sei heuer nicht mehr möglich gewesen, erklärt die Frau aus Kitzbühel: «Es hat geheissen, entweder ganz oder gar nicht.» So habe sie sich für eine «ruhige Vorbereitung ohne Nebengeräusche» entschieden.
Enger Bezug zur Schweizer Cheftrainerin
Aber warum das Schweizer Team? Hauptgrund ist Sandra Flunger (42), die seit 2018 Cheftrainerin der Weltcup-Equipe ist. Zu Beginn ihrer Trainerinnentätigkeit lehrte die ehemalige Biathletin am Skigymnasium Saalfelden und wurde dort zur Cheftrainerin. Einer ihrer Schützlinge: Lisa Hauser.
2011 führte Flunger die damals 18-Jährige, die noch im Langlauf unterwegs war, zum Biathlon. «Wegen Sandra bin ich Biathletin», sagt sie heute, der Bezug zu Flunger sei «sehr gross». Als sich der ÖSV 2016 nach drei Jahren von Flunger als Frauen-Trainerin trennte, gründete sie zusammen mit ihrem Onkel Alfred Eder, dem Vater des Spitzenbiathleten Simon Eder (41, sieben Weltcupsiege) die «Biathlonschmiede», der sich auch Hauser anschloss. Diese unabhängige Trainingsgruppe existierte bis zu Flungers Wechsel zu Swiss Ski.
«Habe es nicht leichter, aber angenehmer gemacht»
Die Integration ins Schweizer Team sei reibungslos verlaufen, auch wenn Hauser ihre Komfortzone habe verlassen müssen. «Sich irgendwo neu einzufügen, ist eine Herausforderung. Ich habe es mir sicher nicht leichter gemacht, aber es ist angenehmer», erklärt die siebenfache Weltcupsiegerin.
Mit der kompletten Abkapselung vom österreichischen Team erhofft sich Hauser wieder bessere Resultate auf der Loipe. Im letzten Winter lief sie in Einzel-Wettbewerben kein einziges Mal in die Top 5. Gesundheitliche Probleme machten ihr zudem zu schaffen. In der kommenden Saison, die am 30. November in Kontiolahti (Fin) startet, will Hauser wieder vorne angreifen – für Österreich, aber mithilfe ihrer Schweizer Trainingskolleginnen.