In den Bergen verschollen
Ex-Biathlon-Star harrte über 24 Stunden in eisiger Kälte aus

Diesen Urlaub wird die ehemalige Spitzen-Biathletin Gabriela Soukalova (32) nicht so schnell vergessen. Unweit der Schweizer Grenze verfährt sich die Tschechin und kann erst 24 Stunden später gefunden werden.
Publiziert: 24.09.2022 um 17:34 Uhr
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Aktualisiert: 24.09.2022 um 17:35 Uhr
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Die ehemalige Biathletin Gabriela Soukalova erlebt in ihrem Italien-Urlaub den blanken Horror.
Foto: Keystone

Über 24 Stunden allein in der Wildnis. Ein Horror-Szenario, welches unter der Woche dem ehemaligen Biathlon-Superstar Gabriela Soukalova (32) widerfuhr.

Die Tschechin machte sich am Mittwochmittag im italienischen Livigno, unweit der Schweizer Grenze, auf zu einer Rad-Tour. Alleine, ihr Freund blieb im Ressort zurück. Im Gebiet des Cancano-Stausees verlor die Gesamtweltcup-Siegerin von 2015/16 die Orientierung und kontaktierte ihren Lebensgefährten.

24 Stunden auf 2200 Meter bei eisiger Kälte

Grobe Angaben zu ihrem Standort konnte sie offenbar noch machen, doch dann war ihr Akku leer. Eine Ortung des Handys war nicht mehr möglich. Bergretter und Feuerwehrleute rückten sofort aus und machten sich auf die Suche nach der zweifachen Weltmeisterin, allerdings ohne Erfolg. Erst am Donnerstagnachmittag können sämtliche Beteiligte aufatmen.

Wanderer vernahmen die Hilferufe der Ex-Biathletin, die 2019 ihre Karriere beendete und alarmierten die Rettungskräfte. Diese fanden die 32-Jährige erschöpft und von Prellungen gezeichnet, aber ansonsten in guter Verfassung vor – trotz «eisigen minus 8 Grad Celsius» auf rund 2200 Metern über Meer, wie sie gegenüber «CNN Prima News» schildert.

Aus Angst vor Bären Felsen hochgeklettert

Doch wie konnte es erst so weit kommen? «An einer Stelle gab es leider einen zerstörten Weg, weil der ganze Hang weggebrochen war. Es hat mich viel Mühe gekostet, die Stelle mit dem Rad zu überwinden.» Weil sie so erschöpft war, habe sie sich dazu entschlossen, umzudrehen.

Allerdings wurde die Strecke irgendwann so schrecklich, dass sie ihr Mountainbike stehenlassen musste und zu Fuss weiterging. Nach einer Weile wurde ihr klar, dass sie nicht mehr zurück zum Hotel kommt und die Nacht im Freien verbringen müsse.

Aus Angst vor Bären kletterte sie einen Felsen hoch und versuchte durch Bewegung, ihre Körpertemperatur nicht zu verlieren. Am nächsten Tag hoffte sie, von den suchenden Helikoptern auf ihrem Felsen entdeckt zu werden.

«Vielleicht ist es Schicksal, dass die Berge mich hierbehalten wollen», dachte sie zwischendurch. Doch es gab ein Happy End. Ihre Familie am Ende wieder in den Armen zu halten, war der «schönste Moment in meinem Leben». (che)

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