Nikita Domratschew wurde übel verprügelt. Der Bruder der ehemaligen Biathletin Darja Domratschewa (34) wurde im Rahmen einer Demonstration in Belarus von der Polizei verhaftet. Und zwar auf brutale Art und Weise!
«Sie haben mich angegriffen wie ein Rudel Wölfe», klagte Domratschew über das Vorgehen der Behörden und gab an, nur mit dem Fahrrad an der Demo vorbeigefahren zu sein.
Auslöser für die Demonstrationen im ganzen Land sind die Präsidentschaftswahlen vom vergangenen August. Alexander Lukaschenko (66) wurde mit mehr als 80 Prozent der Stimmen gewählt. Dieses eindeutige Ergebnis wird jedoch von der Bevölkerung stark in Frage gestellt.
Die Unruhen in Belarus könnten der Schweizer WM-Bewerbung in die Karten spielen. Swiss Ski bewirbt sich mit der Biathlon-Arena Lenzerheide um die WM 2025. Einziger Gegner: das belarussische Minsk-Raubichi
Angriff auf Domratschew ist Angriff auf die Biathlon-Familie
Bei der aktuellen politischen Lage spricht sowieso schon vieles für die Schweizer Bewerbung. Nachdem nun auch noch der Bruder der Biathlon-Grösse Domratschewa verprügelt wurde, wird Belarus schon fast unwählbar beim IBU-Kongress.
Denn Domratschewa ist eine absolute Grösse im Sport. Sie ist vierfache Olympiasiegerin und Doppelweltmeisterin. Verheiratet ist sie mit dem achtfachen Olympiasieger Ole Einar Björndalen, dem Mister Biathlon schlechthin. Ein Angriff auf ihre Familie wird einem Angriff auf den Biathlon-Sport gleichgesetzt.
Entscheid fällt im November
Die Entscheidung wird schon bald fallen. Die Wahl des WM-Ausrichters ist anlässlich des (virtuellen) IBU-Kongresses vom 13. bis 15. November geplant. Für die Lenzerheide geht es zudem um die Aufnahme in den Weltcup-Kalender für die Periode von 2022/23 bis 2025/26.