Das hat die Biathlon-Welt auch noch nie gesehen. Johannes Thingnes Bö befindet sich am Sonntag auf der Zielgeraden der Verfolgung, die WM-Goldmedaille liegt für ihn bereit. Doch dann dreht der Norweger ab und bleibt stehen.
Der 29-Jährige kniet nieder und zeigt auf die Zuschauer-Tribüne. Danach überquert er die Ziellinie und ist damit immer noch 1:11 Minuten schneller als Teamkollege Sturla Holm Laegreid (25) auf dem 2. Platz. Was hats mit diesem Jubel auf sich? Insbesondere Fussball-Fans dürfte er bekannt vorkommen.
Es ist eine Hommage an Landsmann Erling Haaland (22), der diesen Jubel Ende November 2021 nach einem Treffer im BVB-Trikot gegen den VfL Wolfsburg zeigte. «Ich habe es gesehen, wie er es hier in Deutschland mal gemacht hat. Ich dachte, das ist lustig und glaube, die Leute mögen solche Jubelposen», erklärt der Biathlet, der in Oberhof (De) bisher jede Goldmedaille abgeräumt hat, gegenüber Eurosport.
Teamkollegen amüsieren sich über Jubel
Vereinzelt stösst Bös Haaland-Jubel auf Unverständnis. «Schwierig, nicht arrogant zu finden, wie J.T. Bö ins Ziel läuft», findet beispielsweise eine Twitter-Nutzerin. Die Mehrheit der Biathlon-Gemeinschaft amüsiert sich jedoch darüber – vor allem die Teamkollegen des nun 15-fachen Weltmeisters.
«Es ist wichtig, das zu sehen. Es kann ein bisschen langweilig sein, wenn er eine Minute vor Schluss führt, also ist es wichtig, dass er ein bisschen Show macht», sagt sein Kollege Endre Strömsheim (25). Vetle Sjastad Christiansen (30) meint, dass es «das härteste Bild» sei, dass er jemals gesehen habe.
Am Dienstag gehts für Bö weiter, der Einzel-Wettkampf steht auf dem Programm. Es ist die einzige Goldmedaille, die ihm in seinem WM-Palmarès noch fehlt. (che)
