Amy Baserga (23) versucht gar nicht erst, die Dinge zu beschönigen. Zwei «Scheiss-Rennen» seien es gewesen, meint die Schwyzerin im TV-Interview mit SRF. Sie weiss: Die Schweizer Performance an der Biathlon-WM in Nove Mesto (Tsch) lässt bislang zu wünschen übrig. Platz 54 im Sprint und dieselbe Rangierung in der Verfolgung – Baserga blieb meilenweit hinter ihren Erwartungen. Genauso wie Teamleaderin Lena Häcki-Gross (28), die als 66. des Sprints nicht einmal den Cut für die Verfolgung schaffte.
Nach dem vielversprechenden WM-Start mit Platz vier in der Mixed-Staffel verkam der Auftakt in die Einzel-Bewerbe zum regelrechten Schweizer Debakel. Denn auch das Männer-Team kam bis auf Niklas Hartweg (23, zweimal 22.), der aber ebenfalls noch weit entfernt von seiner Bestform ist, überhaupt nicht auf Touren.
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Bei schwierigen Bedingungen in Tschechien wartet auf das Swiss-Ski-Team am Montag nun ein unruhiger Ruhetag. Leistungen, Wetter, Wind und vor allem das Material müssen genau analysiert werden, um für die zweite WM-Woche konkurrenzfähig zu werden.
Da sind in den Einzeln (Frauen am Dienstag, Männer am Mittwoch) die Chancen auf einen Exploit trotz allem intakt. Abgesehen vom völlig verpatzten Sprint ist Häcki-Gross eigentlich so gut drauf wie noch nie in ihrer Karriere. Und auch Hartweg sowie Sebastian Stalder (26, 50./42.) sind Ausrufezeichen zuzutrauen. Genauso wie Baserga, deren Worte zu ihren eigenen WM-Auftritten zum ganzen Team passen: «Alles vergessen, was war! Ein Reset ist nun extrem wichtig.» (mpe)