Publikumsliebling Billeter verlässt SRF nach 24 Jahren
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Wechsel zu MySports
Publikumsliebling Billeter verlässt SRF nach 24 Jahren

Jann Billeter geht nach 24 Jahren beim SRF neue Wege. Für seine Wegbegleiter kommt das nicht überraschend.
Publiziert: 31.05.2021 um 16:01 Uhr
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Aktualisiert: 31.05.2021 um 19:44 Uhr
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Jann Billeter verlässt SRF.
Foto: Oscar Alessio
Sven Micossé, Marcel W. Perren und Dino Kessler

Knall beim SRF! Jann Billeter kehrt dem Leutschenbach den Rücken zu und geht zu Mysports. Das gibt SRF am Montagvormittag bekannt.

24 Jahre lang hat Billeter beim Schweizer Fernsehen moderiert und kommentiert. Als Moderator von «Sport aktuell» und dem «Sportpanorama» und als Kommentator der Ski- und Eishockeyübertragungen ist er zum Publikumsliebling gereift. Das hat sich auch in den Blick-Votings gezeigt, bei denen der Bündner jeweils ganz oben stand.

«Während der vergangenen 24 Jahre durfte ich nahezu alles erleben, was man sich als Sportjournalist erträumt. Dafür verspüre ich grosse Dankbarkeit. Ich danke SRF Sport für all die guten Jahre, die tollen Projekte und die hervorragende Teamarbeit mit aussergewöhnlichen Kolleginnen und Kollegen vor und hinter den Kulissen. Es war mir eine grosse Freude, dem SRF-Publikum den Sport in all seinen Facetten näherzubringen», wird Billeter in der SRF-Mitteilung zitiert.

«In Zukunft 100 Prozent Eishockey»

Bei Mysports will sich der ehemalige HCD-Spieler als Moderator und Kommentator auf seine grosse Passion konzentrieren: «Obwohl ich die vergangenen 24 Jahre als grosses Geschenk empfinde, ist der Zeitpunkt für mich gekommen, mich noch einmal neu auf meine grosse Leidenschaft zu fokussieren. In Zukunft heisst es für mich: 100 Prozent Eishockey. Darauf freue ich mich sehr.»

Der Wechsel mag für die Zuschauer an den TV-Bildschirmen überraschend kommen, für Beobachter, die näher dran sind, ist er es nicht unbedingt. «Ich habe mit Jann während Jahren eine wunderbare Zeit im Ski-Zirkus verbracht, in dieser Phase ist zwischen uns eine echte Freundschaft entstanden», sagt etwa Michael Bont, der jahrelang als Billeters Co-Kommentator im Ski-Weltcup unterwegs war. «Deshalb bin ich auch nicht überrascht, dass er das SRF nun in Richtung Mysports verlässt. Als Freund hat mich Jann in diesen Abnabelungsprozess involviert. Und selbstverständlich habe ich ihn in seinem Vorhaben immer gestützt. Wenn man wie er während 24 Jahren für ein Unternehmen einen derart grandiosen Job gemacht hat, darf man mit guten gewissen eine neue Herausforderung annehmen.»

Mario Rottaris: «Er hat einen Entscheid gefällt, der gut für ihn ist»

Ähnlich klingt es bei Mario Rottaris, derzeit Billeters Co-Kommentator an der Hockey-WM in Riga. Der Bildschirm ist zwar während der intensiven Eishockey-Wochen jeweils ihre Bühne, aber seit dem ersten gemeinsamen Auftritt bei der WM 2005 in Wien hat sich daraus eine tiefschürfende Freundschaft entwickelt. Rottaris: «Billy ist kein Kollege, er ist viel mehr als das, er ist ein Freund. Deshalb verliere ich jetzt zwar einen Arbeitskollegen, aber keinen Freund.»

Ein lachendes und ein weinendes Auge habe er deswegen dabei, sagt der Ex-Profi und heutige Golfklub-Manager. «Es gibt nichts Schöneres für mich, als mit ihm zusammen Live-Eishockey zu machen.»

Kann Rottaris den Entscheid seines Freundes verstehen? «Billy denkt immer erst an das Wohlergehen anderer. Nun hat er mal einen Entscheid gefällt, der für ihn gut ist. Eishockey ist und bleibt seine grösste Leidenschaft.»

Und Rottaris selbst? Wird er SRF erhalten bleiben? «Das kann ich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. In der Regel streckt SRF jeweils vor der Saison die Fühler aus, ob, wie und wann man dabei sein kann. Wir werden sehen.»

Garantieren kann Rottaris aber dies: «Wir werden bis zur letzten Sirene der aktuellen WM voll beim Sport bleiben, business as usual.» Keine emotionalen Geschichten während den letzten gemeinsamen Spielen? «Ich glaube nicht. Es sei denn, Billy die Plappertante lässt was raus.»

Seinen letzten Auftritt beim SRF wird Jann Billeter bei den Olympischen Spielen in Tokio haben, die am 23. Juli beginnen.

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