Der erstmalige EM-Achtelfinal bedeutet für die Schweizerinnen Endstation: Sie verlieren gegen die Favoritinnen aus Holland 0:3 (17:25, 19:25, 12:25). Ihrer Aussenseiterrolle war sich die Nati bewusst, deswegen geht sie in dieses Duell mit dem Ziel, die Gegnerinnen bestmöglich zu ärgern und zu verunsichern.
Das schaffen die Schweizerinnen jedoch nur selten. Dafür wäre nötig: Ein druckvoller Service – nur so können sie den Holländerinnen den Spielaufbau erschweren. Eine stabile Annahme – nur so können sie ihr eigenes Spiel variieren. Sobald dem Team von Trainerin Lauren Bertolacci dies gelingt, kommen sie auch zu Punkten.
Nur im zweiten Satz auf Augenhöhe
Das höchste der Gefühle ist jedoch ein Ausgleich (15:15) im zweiten Satz, in dem sie das Niveau einigermassen mitgehen können. In Führung gehen die Schweizerinnen aber nie. Das grösste Problem für sie bleibt im ganzen Spiel über die Dominanz der Holländerinnen am Netz. Sie verschieben sich im Angriff so schnell, dass die Schweizerinnen ihren Block kaum je richtig und wirkungsvoll stellen können. Und selbst wenn: Die Schlaghöhe ihrer Gegenspielerinnen ist meistens über ihrer Blockhöhe. So wird jeder Ball für die Verteidigung zur Herausforderung, weil auch die Passverteilung der Favoritinnen voller Tempo ist.
Captain Laura Künzler nach dem EM-Out: «Natürlich ist es hart zu akzeptieren, dass wir nur im zweiten Satz an dieses Level anschliessen konnten. Aber es braucht Spiele gegen so grosse Nationen, um zu sehen, wie weit wir in der Entwicklung gekommen sind und was möglich ist.»
Begonnen hat das Duell für die Schweizerinnen emotional. Vor dem Anpfiff wird mit einer Schweigeminute dem am letzten Dienstag verstorbenen Ex-Beachvolleyballer Martin Laciga (†48) gedenkt, die Nati spielt mit Trauerflor.