Mit dem Superfinal der Männer endet an diesem Samstag die Schweizer Unihockey-Saison. Floorball Köniz und Wiler-Ersigen dürfen sich in Winterthur sogar wieder vor Publikum duellieren – wenn auch nur vor 50 Zuschauern, wie es der Bundesrat für Indoor-Sportanlässe beschlossen hat.
Hätte er das schon vor zwei Wochen erlaubt, wäre nach dem Superfinal der Frauen zwischen den Kloten-Dietlikon Jets und Emmental Zollbrück ein Name wohl noch lauter als eh schon skandiert worden: «Michelle Wiki, Michelle Wiki», tönte es in der Halle, nachdem der Zürcher Nati-Star seine Jets mit drei Goals zum zweiten Mal in Folge zu Meisterinnen gemacht hat. Die Heldin fühlte sich durch ihre Teamkolleginnen geehrt: «Das war unerwartet und total herzig.»
Aber irgendwie logisch. Denn für die 31-jährige Topskorerin der Liga war es womöglich das letzte Spiel auf Schweizer Boden. Wiki – jüngst neben der Churerin Corin Rüttimann zu den besten zehn Spielerinnen der Welt gekürt – verabschiedet sich für die bevorstehende WM-Saison nach Schweden, um ihre Tore für IK Sirius zu schiessen. Das hat auch private Gründe. «Ich hänge den LLM (Master of Laws; Anm. d. Red.) an», erklärt die Anwältin gegenüber Blick, «das ist eine Art Doppel-Master, den man auf der ganzen Welt machen kann.»
Michelle entschied sich für die Universität Stockholm, denn der Reiz Schwedens ist in ihrer Sportart gross: Die Liga sei stärker, das Gefälle kleiner, die Trainingsmöglichkeiten schlicht besser. «Dort ist das Umfeld professioneller und Unihockey generell anerkannter.»