Nach der Heim-WM ist Schluss – gibts nochmals Bronze?
Fake-Hochzeit und Hausmann – so tickt Nati-Trainer David Jansson

David Jansson – Nati-Coach, Teilzeit-Hausmann und Unihockey-Nerd. Am Sonntag wird der 42-Jährige zum letzten Mal an der Bande stehen. Im Gespräch mit Blick erzählt der Schwede von seiner falschen Hochzeit und warum niemand mehr Unihockey schaut als er.
Publiziert: 13.11.2022 um 01:11 Uhr
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Aktualisiert: 13.11.2022 um 10:38 Uhr
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David Jansson wird nach acht Jahren sein Amt als Nati-Coach ablegen.
Foto: keystone-sda.ch
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Sven MicosséReporter Sport

Seit acht Jahren dirigiert David Jansson die Nati von der Bande aus. Der Schwede wird von Spielern und Mitarbeitern geschätzt, gilt als «nice guy». Ähnlich wie der scheidende Coach der Frauenfussball-Nati, Nils Nielsen, wohnt Jansson mit Frau und Kind in der Heimat. Somit verbringt der 42-Jährige viel Zeit unterwegs.

«Ich bin etwa zehn bis zwölf Tage unterwegs pro Monat», so Jansson zu Blick. Die Reiserei sei schon viel, «aber es hilft mir, eine gute Version von mir zu sein, wenn ich zu Hause bin.» Zuhause ist Jansson Hausmann, kümmert sich um die beiden Söhne Bob (4) und Ted (vier Monate). Es ist ihm wichtig, dass Partnerin Linn Lundström (36) auch Karriere machen kann.

Als Blick ihn auf seine Ehefrau und Ex-Weltklasse-Unihockeyanerin anspricht, korrigiert er: «Ich bin nur fake-verheiratet.» Er sei kein Fan der bürokratischen Sachen, die mit einer Heirat kommen. «Wir haben eine falsche Hochzeit gemacht und unsere Freunde und Familie in die Schweiz in eine Berghütte eingeladen. Wir haben aber nie die Papiere ausgefüllt, dafür das Beste am Ganzen gemacht: die Party.»

Stress als Symbolwert

Als Kind kommt er erstmals mit Unihockey in Berührung. Gleichzeitig machte er auch sein erstes Erlebnis mit Stress – weil er den Eltern mit den Einkäufen helfen musste, bevor er mit seinen Kumpels in der Siedlung spielen durfte. Jansson: «Während dieser Zeit musste ich die Daumen drücken, dass meine Freunde nicht aufgehört hatten. Dieser Stress hat ein Symbolwert, wie viel Unihockey mir immer bedeutet hat.»

Mit 17 Jahren gibt er sein Debüt beim schwedischen Erstligisten Jönköpings IK. Knapp neun Jahre später fällt ihm der Mangel an ausgebilteten Unihockey-Trainern auf. Jansson bildet sich in der Folge in Sportwissenschaft sowie Coaching weiter und schliesst ein Journalismus-Studium ab. Seine Karriere als Journalist beschränkt sich aber auf ein Praktikum beim schwedischen Sport-Fernsehen. Dafür startet er auf der Trainerbank durch.

David Jansson persönlich

David Jansson (16. März 1980 in Jönköping) spielte sechs Jahre lang für Jönköpings IK, wurde mit dem Verein Juniorenmeister. Er schlägt früh den Weg des Trainers ein, coacht FC Outlaw (Dänemark), bei IBF Älvstranden und Pixbo Wallenstam bevor er in der Schweiz landet. Zwei Jahre lang steht er bei Floorball Köniz an der Bande. Nach seiner vierjährigen Heimkehr bei Pixbo Wallenstam, übernimmt er 2015 die Nati.

David Jansson (16. März 1980 in Jönköping) spielte sechs Jahre lang für Jönköpings IK, wurde mit dem Verein Juniorenmeister. Er schlägt früh den Weg des Trainers ein, coacht FC Outlaw (Dänemark), bei IBF Älvstranden und Pixbo Wallenstam bevor er in der Schweiz landet. Zwei Jahre lang steht er bei Floorball Köniz an der Bande. Nach seiner vierjährigen Heimkehr bei Pixbo Wallenstam, übernimmt er 2015 die Nati.

Jansson, der Unihockey-Nerd

Jansson beschreibt sich selbst als Unihockey-Nerd – im positiven Sinne. «Unihockey-Spiele zu schauen, könnte man als meine Arbeit ansehen. Für mich ist es aber nur ein Genuss. Ich liebe es und glaube, dass es niemanden in der Welt gibt, der mehr gesehen hat als ich.»

Den Traum, mit seiner Mannschaft an der Heim-WM Gold zu holen, ist gegen Tschechien geplatzt. Am Sonntagmittag wird Jansson gegen Finnland die Nati zum letzten Mal coachen. Nach der Heim-WM wird er sein Amt niederlegen, dem Verband aber als «Swiss Way Coach» weiter erhalten bleiben und die zukünftige sportliche Ausrichtung mitprägen.

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