«Wir müssen uns an der eigenen Nase nehmen»
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Graf nach Halbfinal-Pleite:«Wir müssen uns an der eigenen Nase nehmen»

Ernüchterung nach verpasstem WM-Final
«Es ist gerade eine Leere da»

Der Gold-Traum bei der Heim-WM ist geplatzt! Die Schweiz unterliegt Tschechien im Halbfinal 3:11 und muss weiter auf den ersten WM-Final seit 1998 warten.
Publiziert: 12.11.2022 um 16:36 Uhr
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Aktualisiert: 12.11.2022 um 22:00 Uhr
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Aus der Traum von Gold an der Heim-WM für die Unihockey-Nati.
Foto: freshfocus
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Sven MicosséReporter Sport

Die Ernüchterung nach dem verpassten WM-Final ist gross. «Es ist gerade eine Leere da, ich weiss nicht, was sagen. Im Moment herrscht pure Enttäuschung und es ‹schiisst eifach aa› auf Berndeutsch gesagt», sagt Luca Graf im Anschluss.

Dabei war zu Beginn alles für ein Unihockey-Schmankerl aufgetischt. Die 11’254 Fans in der Swiss Life Arena sind schon bei der Nationalhymne voll präsent und sorgt für Gänsehaut-Stimmung. Die Nati beginnt ebenso verheissungsvoll, muss aber früh einen ersten Nackenschlag hinnehmen, als Krbec den Torreigen eröffnet.

Christoph Meier gelingt die prompte Antwort. Er nimmt einen hohen Pass von Tobias Heller mit der Brust runter und haut die Kugel in die Maschen. Drei Minuten später gelingt der Schweiz die Wende. Patrick Mendelin wird sträflich allein gelassen, versetzt die Arena in Ekstase. Mit der Führung in die Pause gehen aber die Tschechen nach einem Doppelschlag von Hemerka und Nemecek.

Tschechien entscheidet Partie im Mitteldrittel

Im zweiten Drittel steht Patrick Eder für Pascal Meier im Kasten, der während der Woche an einer Magen-Darm-Grippe erkrankte und noch nicht vollständig fit ist. Eder erlebt einen bitteren Einstand in die Partie. Nach 31 Sekunden muss er erstmals hinter sich greifen, zwei Minuten später springt der Ball von seiner Maske in den Kasten.

Die Nati versucht wieder in die Partie zu finden, doch Tschechien rennt weiter kompromisslos an, vermag zwischenzeitlich auf 7:2 zu stellen. Kurz vor Abschluss des zweiten Durchgangs gelingt wieder Mendelin das Schweizer Offensiv-Lebenszeichen.

In der ersten Drittelpause wurden noch fünf Silber-Heldinnen der Heim-WM 2019 verabschiedet. Brigitte Mischler, Tanja Stella, Michelle Wiki, Julia Suter, Flurina Marti bekommen stehende Ovationen – und beschwören so den Geist vom Wunder von Neuenburg? Unvergessen, als sie gegen die Tschechinnen einen 2:6-Rückstand auf hochdramatische Weise noch kehrten und in den Final einzogen.

Bronze? «Das sind wir den Fans schuldig»

«Wir müssen uns vielleicht auch an der eigenen Nase nehmen. Wir wussten, dass es einfach ein Tor braucht, das die Emotionen und die Stimmung zurückgebracht hätte. Aber wir haben es nicht geschafft.» Den Schweizern bleibt aber nichts erspart, die Tschechen spielen sich in einen Torrausch.

Bis zur Partie um Bronze gegen Finnland am Sonntagmittag bleibt wenig Zeit. Der Sieg ist Vorgabe: «Wir wollen morgen gewinnen. Es ist Pflicht, das sind wir den Fans schuldig und allen, die viele Jahre rund um dieses Projekt gearbeitet haben. Wir hoffen, dass wir das packen», so Graf.

Im Spiel um Platz drei muss die Nati auf Pascal Meier verzichten. Der Goalie fällt aufgrund einer Magendarminfektion aus. Für ihn wird Christoph Reich nachnominiert.

Unihockey-WM: Schweiz – Tschechien im Ticker
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