Nach der haushohen 1:14-Pleite gegen die überragenden Titelfavoritinnen aus dem WM-Gastgeberland Schweden, geht es für die Schweizer Unihockey-Frauen in Uppsala um Bronze. Die Gegnerinnen haben es erneut in sich: Tschechien, das Team, dem unsere Nati zum Start der Gruppenphase 2:5 unterlag.
Doch im wichtigen Spiel um Platz 3 legen die Schweizerinnen sofort offensiv los. Sie haben in der Startphase deutlich mehr Ballbesitz und verdienen sich das erste Tor, geschossen von Corin Rüttimann, die wenig später sogar zum 2:0 nachlegt. Keine Spur von demotivierter Niedergeschlagenheit nach dem Tiefschlag gegen Schweden – hellwach dominiert die Schweiz das Spiel und lässt Tschechien nicht an ihrer Defensive vorbei.
Doch dass die Tschechinnen stärker werden, deutet sich schon gegen Ende des ersten Drittels an. Innert kürzester Zeit gleichen sie nach der Pause mit zwei Treffern prompt aus! Doch zum Glück erholen sich die Schweizerinnen alsbald wieder von dem Schock. Isabelle Gerig hellt die finstere Miene von Chefcoach Rolf Kern schon auf – deutliche Züge der Erleichterung zeigt er, nachdem Goalgetterin Michelle Wiki innert einer Minute das 4:2 realisiert. Mit erneut zweifachem Torvorsprung geht es nach 40 Spielminuten in die zweite Drittelspause.
Wiki sichert den Sieg
Und nach der Pause ist es wieder Wiki, die mit ihrem ungetrübten Torhunger trifft. Mit dem 10. Goal an dieser, ihrer wohl letzten WM, bringt die 32-Jährige der Schweiz Bronze zum Greifen nah. Und beim 5:2 bleibt es auch – den Tschechinnen gelingt kein Treffer mehr.
Exakte Revanche also für den verhängnisvollen Ausrutscher gegen Tschechien in der Vorrunde, wegen dem die Nati als Gruppenzweite in die Halbfinals gehen musste und dort auf das übermächtige Schweden traf. Auf die zweite Goldmedaille in der WM-Geschichte muss sie indes weiter warten. Dafür darf sie Bronze feiern – die 10. WM-Medaille für die Schweizerinnen (seit 1997) ist ein versöhnlicher Abschluss eines Turniers mit Höhen und Tiefen.