Mit zusammen 9 Treffern trugen unsere Top-Shots Michelle Wiki (6) und Corin Rüttimann (3) in der Gruppenphase der WM in Uppsala (Sd) zum Erreichen des Viertelfinals (18.50 Uhr live auf SRF Info) gegen die Slowakei bei. Bei beiden Siegen in der Gruppenphase wurden sie jeweils zur besten Spielerin gewählt. Und in einem allfälligen Halbfinal gegen die favorisierten Schwedinnen sollten sie Wunder vollbringen.
«Wir haben das Märchen in Neuenburg noch nicht zu Ende geschrieben», sagt Wiki. Die 32-Jährige meint die Heim-WM vor zwei Jahren – da scheiterten sie an den Skandinavierinnen knapp im Final. Mit den zwei Zauberfeen aus Graubünden und Zürich sind die Chancen für die Fortsetzung aber durchaus intakt – nicht umsonst wurden beide 2020 in die Top-10 der besten Spielerinnen der Welt gewählt. «Eine grosse Ehre, auch für die Schweizer Nati», sagt Rüttimann (Rang 5) bei einer Trainingszusammenkunft im Doppel-Interview mit Blick. Wiki (Rang 9) ergänzt lachend: «Wenn wir in Schweden spielen, wissen die das dort – das ist gut!»
Ansonsten bildet sie sich nicht viel darauf ein. Es sei eine schöne internationale Anerkennung für die harte Arbeit, die sie neben ihrem Beruf als Anwältin leiste. «Aber wir gehören halt zu den Spielerinnen, die Punkte machen – ich als Flügel-Stürmer, Corin als Center. Ein Verteidiger hat seine Stärke woanders. Ich bin genauso stolz, mit den anderen spielen zu dürfen und mir bewusst, dass ich weiterhin liefern muss.»
Viel gegenseitiges Lob
Das tut sie laut Rüttimann unentwegt. «Mit Michelle zu spielen ist ein extremes Privileg. In der Schweiz gibt es niemanden wie sie. Ihr Toreifer ist einzigartig und nicht selbstverständlich.» Wiki schwärmt im Gegenzug: «Jeder würde mir zustimmen, dass Corin die beste Technikerin der Schweiz ist.» Der Antrieb der 29-jährigen Spielmacherin sei enorm. «Corin macht einen Richtungswechsel fast so schnell wie ein Mann!»
Einen Goal-Wetteifer gebe es nicht zwischen den beiden Topskorerinnen, die sich sowohl durch gemeinsame Grossanlässe seit 2011, wie aus gegnerischen Matches mit ihren Schweizer (Kloten-Dietlikon Jets und Piranha Chur) und schwedischen Vereinen (Sirius und Endre IF) kennen. «Es gibt nur den persönlichen Ehrgeiz», sind sie sich einig. In der Nati würden sie das Vereinsdenken völlig ausblenden und sich auf ihren Positionen sehr gut ergänzen. Ein weltmeisterliches Duo eben.