2014 nahm Daniela Ryf (36) erstmals am Ironman Hawaii teil. Und zeigte eine der erfolgreichsten Premieren in der Geschichte dieses Triathlons. Die damals 27-jährige Solothurnerin wurde Zweite, verpasste den Sieg nur um 2:02 Minuten.
Am Freitag reist Ryf erneut nach Hawaii – wohl für ihre Abschiedsvorstellung. «Ich rechne damit, dass es das letzte Mal auf Hawaii sein wird», sagt die vierfache Siegerin (2015 bis 2018) zu CH Media. Mit dem neuen Ironman-Weltrekord (8:08:21 Stunden), den sie im Juni bei der Challenge Roth aufstellte, sei ein riesiger Traum in Erfüllung gegangen. Damit habe sie eines der letzten grossen Ziele erreicht.
Erkältung während Vorbereitung
Zwar kann sich Ryf eine Teilnahme an der WM kommendes Jahr in Nizza (Fr) vorstellen, aber eben keine Rückkehr mehr nach Hawaii, wo der Wettkampf erst 2025 wieder stattfindet.
Die Vorbereitung auf ihre letzte Reise in den US-Bundesstaat verlief nicht wunschgemäss. Anfang August fing sich Ryf gemäss CH Media eine starke Erkältung ein. Vermutet wird eine Coronainfektion. Ihre Lunge entzündete sich, sie hatte Schmerzen beim Atmen und musste ihr Training anpassen. Um genug Erholung zu bekommen, schlief sie bis zu 14 Stunden am Tag.
Trost und Unterstützung der Familie
Kurz vor ihrer Abreise Richtung Hawaii muss Ryf auch noch einen Schicksalsschlag verdauen. Wie sie auf Instagram mitteilt, ist letzte Woche ihr Vater gestorben. «Ich bin traurig, dass ich Abschied nehmen muss und ihn nicht mehr in meinem Leben habe», schreibt sie zu einer Reihe gemeinsamer Fotos aus Kindertagen. «Aber nach drei Jahren Krankheit bin ich erleichtert, dass er endlich in Frieden ruhen kann.»
Der Trost und die Unterstützung ihrer Familie würden ihr helfen, «in diesen schwierigen Zeiten weiterzumachen und voranzukommen». Wohl auch im Hinblick auf Hawaii. Ob es für einen fünften Sieg reicht, wird sich am 14. Oktober zeigen. So oder so wird der Tag für Ryf besonders. «Hawaii hat mir sehr viel gegeben», meint sie. «Dass es das letzte Mal sein könnte, macht es noch spezieller.»