Beim Schwimmen hält Jan Frodeno (42) noch mit der Spitze mit. Doch dann ist der Ofen aus. Der König der Triathleten bricht in Nizza (Fr) auf der Radstrecke ein. «Der Gladiator stirbt in seiner Arena», sagt der Deutsche in die ARD-Kamera. Frodeno ist sich bewusst: Einen vierten Ironman-WM-Titel wird er nicht holen. Er landet auf Rang 24 mit mehr als 42 Minuten Rückstand.
Entscheidend ist das nicht. Frodeno gilt auch so als GOAT (Greatest Of All Time) in seinem Sport. Geboren wurde er in Köln. Aufgewachsen in Südafrika, war er erst Schwimmer, danach Rettungsschwimmer und schliesslich Triathlet. Mit seinem Talent und der Fähigkeit, wie kaum ein anderer zu leiden, wurde er 2008 der erste deutsche Triathlon-Olympiasieger.
Der vierfache Ironman-Switzerland-Sieger Jan van Berkel (37) beendete seine Karriere im Juli. Und ist voll des Lobes für Frodeno. «Er hat den Sport neu erfunden, die Professionalität stets vorwärtsgetrieben und auch Marketing-Ebene neu erfunden, unter anderem mit seiner Rennserie.
«Frodo» musste auch unten durch
Mit seiner Frau, der Australierin Emma Snowsill (sie ist dreifache Triathlon-Weltmeisterin), lebt Frodeno in Andorra. Das Paar hat zwei Kinder. Frodeno ist nicht nur der beste Langdistanz-Triathlet der Geschichte, sondern musste auch oft unten durch – vor allem in den letzten Jahren. Er erlitt ein Burnout, hatte grosse Hüftprobleme und erlitt einen Teilriss der Achillessehne.
Van Berkel: «Jan wusste immer, dass das Leben mehr ist als nur Triathlon ist. Mit ihm konnte man über Gott und die Welt diskutieren.» Frodeno habe auch stets viel für den Nachwuchs gemacht, so der Zürcher.
Nie war ein Sieger jünger
Der Ironman-Sieg an der Côte d'Azur geht an Sam Laidlow. Der 24-jährige Franzose war vor allem auf dem Velo unantastbar.
Er erreicht das Ziel in 8:06:22 Stunden und krönt sich vor dem Deutschen Patrick Lange (8:10:17 Stunden) und dem Dänen Magnus Ditlev (8:11:43) zum jüngsten Ironman-Weltmeister der Geschichte.