Sie ballt wieder die Faust, hadert mit sich, verwirft die Hände und freut sich dann wiederum lautstark über einen gewonnenen Punkt. Viktorija Golubic ist wieder zurück auf der Tennis-Tour. In Rom reichts zwar nur für einen Sieg und damit nicht dafür, die Quali fürs Masters-Turnier zu überstehen. Doch die 31-jährige Zürcherin strahlt am Tag nach ihrer 1:6, 6:7-Niederlage gegen Linda Fruhvirtova (19, Tsch) dennoch: «Es macht einfach Spass, zurück in der Realität zu sein. Wenn jeder Punkt zählt, bis du sofort wieder drin. Ich habe gespürt, dass mir das gefehlt hat. Und ich glaube, insgesamt waren meine Auftritte okay.»
Zuvor hatte sie wegen Problemen im linken Fuss sowie einer leichten Entzündung im linken Knie seit Ende Januar (in Thailand) keine Partie mehr bestritten. Nun sagt sie beim «schönsten Sandturnier der Tour»: «Rom war eine gute Basis für mich.»
Schwung holen für Paris
In der ersten Quali-Runde hatte sie im Duell mit Silvia Ambrosio (27, It) noch einen Dreisatz-Sieg eingefahren (4:6, 6:4, 6:3), gegen Fruhvirtova aber passte noch nicht alles zusammen. Gleichwohl freut sich Golubic selbst darüber, dass «die Tennis-Dämonen» wieder zurückgekehrt seien.
Was sie damit meint? Lachend erklärt sie: «Diese Dämonen sind in dir versteckt. Sobald man im Wettkampf ist, kriechen sie hervor. Das können Zweifel sein, eine generelle Unzufriedenheit oder einfach nur Frust. Alles Gefühle, die zu einem Match dazugehören und sich im Training oder im Gym normalerweise nicht in diesem Ausmasse zeigen.»
Nächste Woche wird sie sich beim WTA-125-Turnier in Parma erneut den mühsamen, aber nach so langer Zeit auch wieder willkommenen Widrigkeiten stellen. Immer mit den French Open (ab 26. Mai) im Hinterkopf, wo die als Weltnummer 74 aktuell bestklassierte Schweizerin erstmals weiter als Runde zwei vorstossen will. Wettkampf-Dämonen hin oder her.