Da ist Alexander Zverev an die Falsche geraten. Bei seinem Viertelfinal-Sieg an den French Open gegen Alejandro Davidovich Fokina legt er sich mit der Schiedsrichterin Alison Hughes an. Doch die Britin fertigt den Deutschen eiskalt ab.
Was ist passiert? Im ersten Satz beim Stand von 2:1 und Breakball zu seinen Gunsten sieht er einen Ball seines spanischen Gegners im Aus. Hughes kommt sofort von ihrem Stuhl, kontrolliert und gibt den Ball gut.
Hughes lässt sich nichts sagen
Die Weltnummer 6 kann es nicht fassen. «Niemals, nein, nein, nein», moniert der 24-Jährige, während Hughes auf einen Abdruck zeigte. Doch aus seiner Sicht erwischt sie den falschen Abdruck. «Der ist doch hier! Nein, nein, nein!» Zverev gestikuliert wild mit dem Schläger. «Wie können Sie den Ball in geben? Für Sie ist er in, für mich nicht.»
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Und Hughes? Die lässt sich nichts sagen und setzt sich wieder hin. Als Zverev nochmals Stunk macht, erklärt sie ruhig ihren Entscheid – und macht weiter. Dem Deutschen bleibt nichts anderes übrig, als zähneknirschend weiterzumachen.
Fast von Kamera erschlagen
Dass sich Hughes nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt, liegt auf der Hand. Die 48-Jährige gehört mit 30 Jahren Berufserfahrung zu den anerkanntesten Tennis-Referees. Und sie hat auf dem heissen Stuhl schon fast alles erlebt.
Auch kurioses: 2019 etwa wurde sie in Melbourne beinahe von einer fehlgeleiteten Seilkamera am Kopf getroffen. Und 2016 sprach sie eine der schrägsten Strafen überhaupt aus, weil Marcos Baghdatis an den US Open während der Partie sein Handy zückte und benutzte.
Schiri-Grand-Slam und Männer-Final
An ihrem Können als Schiedsrichterin gibt es sowieso keine Zweifel. An den Australian Open leitete sie mit dem Spiel zwischen Naomi Osaka und Jennifer Brady ihren 22. Grand-Slam-Final. 15 Mal sass sie an den Finals des Billie Jean King Cups (früher Fed Cup) auf dem Stuhl, und viermal in einem Olympia-Final. Und sie ist eine von nur zwei Personen, die einen kompletten Schiri-Grand-Slam inne hat, also Einzel-Finals an allen vier Grand-Slam-Turnier leitete.
Und dies auch bei den Männern. 2018 war sie Stuhlschiedsrichterin im US-Open-Final zwischen Juan Martin Del Potro und Novak Djokovic. Nur zwei weitere Frauen (Sandra de Jenken and Eva Asderaki-Moore) hatten diese Rolle in Grand-Slam-Finals bisher inne.
Auch Daniil Medwedew legt sich in seinem French-Open-Viertelfinal gegen Stefanos Tsitsipas mit dem Stuhl-Schiedsrichter an. Der Russe stört sich an der Seilkamera über dem Court und fordert zwei neue Aufschläge. Doch der deutsche Referee Nico Helwerth winkt ab. Er könne nichts tun.
Weil es 4:5 steht gegen Medwedew im dritten Satz, regt er sich auf. «Wenn ich verliere, ist es deine Schuld», ätzt er gegen Helwerth. Wenig später ist es vorbei für Medwedew, Tsitsipas gewinnt in drei Sätzen.
Helwerth steht im Gegensatz zu Alison Hughes noch ganz am Anfang seiner Karriere. Der 35-Jährige durfte Anfang Jahr bei den Australian Open mit Djokovic gegen Medwedew seinen ersten Grand-Slam-Final leiten. (sme)
Auch Daniil Medwedew legt sich in seinem French-Open-Viertelfinal gegen Stefanos Tsitsipas mit dem Stuhl-Schiedsrichter an. Der Russe stört sich an der Seilkamera über dem Court und fordert zwei neue Aufschläge. Doch der deutsche Referee Nico Helwerth winkt ab. Er könne nichts tun.
Weil es 4:5 steht gegen Medwedew im dritten Satz, regt er sich auf. «Wenn ich verliere, ist es deine Schuld», ätzt er gegen Helwerth. Wenig später ist es vorbei für Medwedew, Tsitsipas gewinnt in drei Sätzen.
Helwerth steht im Gegensatz zu Alison Hughes noch ganz am Anfang seiner Karriere. Der 35-Jährige durfte Anfang Jahr bei den Australian Open mit Djokovic gegen Medwedew seinen ersten Grand-Slam-Final leiten. (sme)