2007 zog Wimbledon als letztes der vier Grand Slams nach und führte für Frauen und Männer das gleiche Preisgeld ein. Somit setzen die grossen Turniere der Tenniswelt seit Jahren ein gutes Zeichen in der Debatte zu den Lohnunterschieden.
Während die Männer ihre Duelle aber jeweils über fünf Sätze ausspielen, geht es bei den Frauen bekanntlich nur über drei. Stefanos Tsitsipas (ATP 5) will in dieser Hinsicht eine Diskussion anregen. «Ich denke, vielleicht können sie auch Best-of-Five spielen. Schlieslich heisst es immer, dass Frauen eine bessere Ausdauer haben als Männer», sagte der Grieche am Rande der Miami Open.
Von der Idee für die Frauen hält Naomi Osaka (WTA 77) hingegen nichts. «Möchte er neun Sätze spielen? Wenn er versucht, mein Match zu verlängern, werde ich seines verlängern», so die Replik der Japanerin. Wirklich ernst nehmen, kann sie Tsitsipas offenbar nicht. «Dieser Kerl ist so lustig. Ein Mann spricht über Frauensport. Ich denke nicht, dass seine Idee umgesetzt wird. Ich denke, es würde die Struktur des Tennis verändern.»
«Will nicht unhöflich sein»
Denn es würde Jahre brauchen, um eine solche Veränderung zu implementieren, Trainingsstrukturen müssten über den Haufen geworfen werden. Dass Frauen die gleiche Bezahlung erhalten, sei nicht einfach so aus dem nichts gekommen. Die WTA habe sich dank «jahrzehntelanger harter Arbeit» von Vorreiterinnen wie Billie Jean King und den Williams-Schwestern so positionieren können. Osaka: «Für mich sind die Einnahmen, die man generiert, wie zum Beispiel der Ticketverkauf, sehr wichtig, und ich denke, dass die WTA in dieser Hinsicht wirklich gute Arbeit leistet.»
Auf dem Court scheint die vierfache Grand-Slam-Siegerin ihren Tritt wieder gefunden zu haben. Im Halbfinal des Turniers in Floridas Partyhochburg trifft sie am Donnerstag (17 Uhr) auf Belinda Bencic (WTA 28). (smi)