«Wie Sklaven behandelt»
Deutsches Tennis wird von Missbrauch-Vorwürfen erschüttert

Dem Deutschen Tennisbund stehen unruhige Zeiten bevor. Gegen Vizepräsident Dirk Hordorff (67) stehen schwere Anschuldigungen im Raum.
Publiziert: 25.03.2023 um 14:44 Uhr
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Aktualisiert: 26.03.2023 um 11:37 Uhr
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Heftige Vorwürfe gegen Dirk Hordorff.
Foto: imago images/Hasenkopf

Das deutsche Tennis wird von einem Skandal erschüttert: Ein ehemaliger und ein noch aktiver Tennisprofi werfen dem einstigen Erfolgstrainer und heutigen DTB-Vizepräsidenten Dirk Hordorff Missbrauch vor.

Es sind verstörende Szenen, die Maximilian Abel (41) in der «Sportschau» beschreibt. Während seiner aktiven Karriere soll er Opfer von Machtmissbrauch und sexueller Gewalt geworden sein.

Eine Geschichte blieb in besonderer Erinnerung

Im Jahr 2003 habe ihm Hordorff als Strafe den Hintern versohlt. Abels Schilderung: In einem Hotelzimmer musste er sich auf Anweisung des Trainers ausziehen und in «Hundeposition» aufs Bett gehen. Hordorff zog den Gürtel aus, schlug 20 Mal zu. Als Abel zurückblickte, habe sein Trainer eine Erektion gehabt. «Ich war geschockt, habe mich gefühlt wie Scheisse.»

Heute sitzt Abel wegen Kreditkartenbetrugs im Gefängnis. Dass seine Glaubwürdigkeit deshalb leide, ist ihm bewusst. Recherchen der NDR und Süddeutschen Zeitung untermauern seine Aussage.

Der aus Indien stammende, noch aktive Tennisprofi Sriram Balaj (33) erhebt ähnliche Vorwürfe. Hordorff habe ihn auf dem Platz gedemütigt, ihn nackt auf seinem Sofa schlafen lassen und überall, «nur nicht an den Genitalien» angefasst. «Ich hatte das Gefühl, er wollte mich wie seinen Sklaven behandeln.»

Hordorff streitet Vorwürfe ab

Der 67-jährige Hordorff liess über seine Anwälte ausrichten, dass die Vorwürfe «schlicht unwahr» seien. Der DTB teilte in einem Statement mit, dass eine unabhängige Untersuchung ergeben habe, dass ein Fehlverhalten «nicht mit Sicherheit» nachgewiesen werden könne. Hordorffs Name wurde in der Mitteilung nicht genannt. Es ist nur von einem Präsidiumsmitglied die Rede, das sein Amt aktuell nicht ausführe.

Der Grund dafür liegt aber gemäss Hordorffs Anwälten nicht an der durchgeführten Untersuchung, sondern daran, dass Hordorff wegen einem Aneurysma aktuell nicht in der Lage ist, sein Amt auszuüben. (dti)

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