Viele Tennis-Profis haben sich bereits zum Verbot geäussert, welches Wimbledon russischen und belarussischen Spielerinnen und Spielern auferlegte. Einige finden es übertrieben, wie etwa Novak Djokovic (34). Andere befürworten es, beispielsweise Elina Switolina (27). Nun meldet sich auch Rekord-Grand-Slam-Sieger Rafael Nadal (35) zu Wort und teilt dabei Djokovics Ansichten.
Im Rahmen des ATP-Turniers in Madrid bezeichnet der Spanier die Massnahme als unfair: «Meine Freunde können nichts dafür. Sie tragen keine Schuld daran, was momentan im Krieg passiert.» Die Organisatoren des Turniers im Südwesten Londons haben die «drastischste» Entscheidung getroffen, «ohne dazu verpflichtet gewesen zu sein».
Gleichzeitig räumt die Weltnummer vier aber auch ein, dass es aktuell nicht leicht ist, Entscheidungen zu treffen. «Momentan gibt es so viel Unglück, dass das, was in unserem Sport passiert, kaum Wichtigkeit hat, wenn es so viele Menschen gibt, die sterben oder leiden.»
«Ist es fair, dass Ukrainer sterben?»
Die Aussagen des 21-fachen Grand-Slam-Siegers passen Sergej Stachowski (36) überhaupt nicht. Der Ukrainer befindet sich seit Ende Februar im Krieg und erlebt das Leid der Menschen hautnah mit.
Auf Twitter konfrontiert er Nadal: «Wir haben gegeneinander auf der Tour gespielt... Sag mir bitte, ist es fair, dass ukrainische Profis nicht nach Hause können? Ist es fair, dass ukrainische Kinder nicht Tennis spielen können? Ist es fair, dass Ukrainerinnen und Ukrainer sterben?»
Derzeit bereitet sich Nadal auf das ATP-500-Turnier in Madrid vor, wo er am Dienstag seine Erstrundenpartie bestreiten wird. Ob er davor noch auf den Tweet von Stachowski antwortet? (che)