Wawrinkas Feuer brennt auch mit 38 noch
«Ich habe immer noch Freude an solchen Spielen»

Stan Wawrinka gewinnt in Monte-Carlo sein erstes Spiel und zeigt der Welt, dass er es immer noch kann.
Publiziert: 11.04.2023 um 18:40 Uhr
1/7
Stan Wawrinka brennt auch mit 38 Jahren noch.
Foto: IMAGO/ZUMA Wire

Ein lauter Jubelschrei hallt durch die Tennis-Arena von Monte-Carlo. Soeben hat Stan Wawrinka (38) seinen 12 Jahre jüngeren Gegner Tallon Griekspoor in drei Sätzen besiegt und sich für die Sechzehntelfinals des ATP-1000-Turniers qualifiziert. Die Erleichterung ist Wawrinka nach dem zweieinhalbstündigen Abnutzungskampf anzusehen – er lächelt die Anstrengung aber gekonnt weg.

Die Freude überwiegt

Der Romand kämpft sich seit einigen Jahren von Verletzung zu Verletzung, hat eine lange Leidenszeit hinter sich. Doch jetzt scheint er mit 38 Jahren wieder an sein Niveau heranzukommen. Den Grund für sein Durchhaltevermögen nennt Wawrinka gleich selbst: «Ich habe immer noch Freude an Spielen auf wichtigen Plätzen.»

Wawrinka ist ein Routinier auf der Tour, ein Altmeister, der seit seinem Debüt vor 20 Jahren bereits alles gesehen hat. 16 Turniere hat er gewonnen, davon drei Grand Slams. Wawrinkas einziges Pech: Er spielt zur selben Zeit Tennis wie Roger Federer (41). Fast seine ganze Karriere steht er im Schatten des grossen Schweizer Tennis-Maestros.

Dass Wawrinka noch immer brennt, zeigt seine Kampfansage nach dem Sieg gegen Griekspoor in Richtung der Konkurrenz: «Ich weiss, dass ich, wenn ich fit bin, viele Spieler auf der Tour schlagen kann.»

Beweisen kann Wawrinka dies gleich am Mittwoch. Im Sechzehntelfinal von Monte-Carlo wartet mit dem US-Amerikaner Taylor Fritz (25) die aktuelle Nummer zehn der Weltrangliste.

«Ein Mann, der manchmal verliert, aber nie scheitert»

Dass sich Wawrinka gegen Fritz einmal mehr in der Rolle des Underdogs befindet, wird den Romand nicht gross stören. Es scheint, als ob er die letzten Jahre seiner Karriere nochmals in vollen Zügen geniessen will, dies aber mit einer gesunden Prise Ehrgeiz und Hartnäckigkeit tut.

«Ein Mann, der manchmal verliert, aber nie scheitert», sagte kürzlich Blick-Tennis-Experte Heinz Günthardt über Wawrinka. Er sei ein Mann, der in jedem Match, Satz, Game, Punkt und Schlag alles gebe, weil er nichts anderes kenne, so Günthardt weiter.

Vor allem ist Wawrinka jetzt aber ein Mann, der nochmals allen zeigen will, was auch mit 38 noch in ihm steckt. (bjl/nsa)

Wawrinka hatte die Rückhand schon als Kind im Griff
0:21
Video auf Social Media geteilt:Wawrinka hatte die Rückhand schon als Kind im Griff
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?