Es war ein emotionaler Abschied, als Roger Federer (42) vergangenen September am Laver Cup im kanadischen Vancouver einen Schlussstrich unter seine Karriere als Tennisprofi zog. Nicht nur beim Basler flossen die Tränen in Strömen, auch seine Konkurrenten, die über die Jahre zu Freunden wurden, liessen den Emotionen freien Lauf.
Und obwohl es schon ein ganzes Jahr her ist, seit der Maestro das Racket niedergelegt hat, ist er doch nie von der Bildfläche verschwunden. Im Gegenteil. Federer taucht mal hier an einer Benefizgala, mal dort an einem Mode-Event auf. Längst ist er mehr als ein Ex-Sportler. Der Maestro gehört zur High Society, ist überall ein gern gesehener Gast. Blick zeigt, wie King Roger sein erstes Jahr als Tennis-Pensionär verbracht hat.
Federer stellt den HB Zürich auf den Kopf
Bereits zum dritten mal griff Schweiz Tourismus tief in die Tasche und holte Roger Federer für eine aufwändige Werbekampagne ins Boot. Während der achtfache Wimbledon-Sieger bei den letzten Spots von den Hollywood-Grössen Robert de Niro und Anne Hathaway unterstützt wurde, reiste er in diesem Januar mit dem Comedian Trevor Noah per Zug durch die Schweiz. Für die Dreharbeiten wurde im Zürcher Hauptbahnhof ein ganzes Perron gesperrt.
Der bessere James Bond
Am wohl wichtigsten Mode-Event der Welt, der Met-Gala in New York, reissen sich die Stars und Sternchen um eine Einladung. Roger Federer jedoch ist längst über den Status eines normalen Gala-Gasts hinausgewachsen. Im letzten Mai wurde er von Vogue-Chefin Anna Wintour (73) zum Mit-Gastgeber auserkoren. Mit seinem 007-Auftritt auf dem Roten Teppich wirbelte er ordentlich Staub auf und sorgte für etliche gedrehte Köpfe. Die Modezeitschriften waren sich einig: Keiner kann James Bond so wie Roger Federer.
Vollzeitjob Familienchauffeur
Während der Coronapause fungierte Federer vor allem als Chauffeur für seine vier Kids. «Ich fahre sie zu all ihren Aktivitäten und hole sie wieder ab. Das ist echt wie ein Vollzeitjob», erzählte der Tennisstar damals. Nach seinem Rücktritt geniesst er nun entspannte Stunden mit seiner Familie. Denn er sei «einen Tick relaxter», weil er mehr Zeit zur Verfügung habe, sagte er kürzlich gegenüber dem «Tagesanzeiger». Zum ersten Mal konnten die Federers einen Winter gemeinsam auf der Skipiste verbringen. Während der aktiven Zeit war das Verletzungsrisiko beim Skifahren stets zu gross.
Nervenaufreibendes Bauprojekt
Seit 2019 treibt Federer den Bau seiner Villa in Rapperswil-Jona SG am Zürichsee. Wobei das Wort Villa eine krasse Untertreibung ist. 6 Gebäude im Rohbau stehen auf dem geschätzt 17’000 Quadratmeter grossen Areal bereits. Offenbar baut sich der Maestro ein halbes Dorf. Wann die Federers (und ihre Angestellten) dort einziehen, steht allerdings in den Sternen. Noch immer gibt es Fragezeichen bei der Baubewilligung für ein Bootshaus. Ist zu hoffen, dass Bauherr Federers Nervenkostüm noch immer so stark ist wie zu seinen Profi-Zeiten.
Der Liebling der Stars
Natürlich ist der sechsfache ATP-Finals-Sieger längst selbst ein Star. Doch die Promis auf der ganzen Welt lieben es offenbar, mit Federer Zeit zu verbringen. So durfte der Maestro etwa bei Rocker-Legende Bruce Springsteen (73) vor dem Konzert vorbeischauen, und Coldplay holte den Basler gar als fünftes Bandmitglied auf die Bühne bei ihrem Konzert im Letzigrund. Der etwas schräge Rassel-Auftritt meisterte Federer gewohnt charmant, auch wenn er im bunten Scheinwerferlicht etwas deplatziert gewirkt hat.