«Ich denke über den Ruhestand nach und werde für die Olympischen Spiele nicht zur Verfügung stehen.» Mit diesem Titel ist eine Kolumne von Nick Kyrgios (28) in der australischen Tageszeitung «The Age» erschienen.
Die Olympischen Spiele in Paris stehen diesen Sommer (26. Juli bis 11. August) an. Wer aber denkt, Kyrgios trete spätestens im Sommer zurück, täuscht sich. Die Rücktrittsgedanken von Kyrgios haben nichts mit seinem Olympia-Verzicht zu tun.
Sofortiger Rücktritt? «Verbreitet keinen Müll»
Viel eher stammen sie von Verletzungsproblemen, mit denen sich Kyrgios über das letzte Jahr herumschlagen musste. Erst war es eine Knieverletzung, aktuell ein Bänderriss im Handgelenk, die den Wimbledon-Finalisten von 2022 ausbremsen. Schon im Dezember hatte er in einem Podcast mit dem britischen Autor Jah Shetty offen mit dem Karriereende kokettiert. «Wenn es nach mir ginge, möchte ich ehrlich gesagt nicht mehr spielen», sagte er damals.
Er habe sich zuletzt mit seinem Agenten zusammengesetzt und seine Zukunft diskutiert, schreibt Kyrgios mittlerweile. «Die Realität ist, dass ein Teil von mir weiss, dass meine Zeit im Sport möglicherweise vorbei ist.» Einen Plan, wie es nach der Tenniskarriere aussehen könnte, hat Kyrgios bereits: «Ich könnte um die Welt reisen und wirklich gutes Geld verdienen, indem ich Sport kommentiere.»
Der Rücktrittsplan scheint also zu stehen. Dass einige Medien daraufhin sein Karriereende vermelden, stösst Kyrgios aber sauer auf. «Aufgepasst ... ich trete nicht zurück. Bitte hört auf, Müll zu verbreiten. Ich komme bald zurück.»
Offene Rechnung mit australischem Olympiakomitee
Im Sinne hat Kyrgios, für Wimbledon (1. bis 14. Juli) und die US Open (26. August bis 8. September) wieder fit zu sein. «Eines kann ich aber garantieren: Ich werde mich nicht für Olympia zur Verfügung stellen», so der Australier. Aus dem einfachen Grund, dass ihn das australische Komitee 2016 für die Spiele in Rio überging. «Ein Skandal» sei dies gewesen. Das könne er einfach nicht vergessen.
Nichtsdestotrotz ist das Karriereende des 28-Jährigen nicht allzu fern. «Sport ist Unterhaltung, und ich denke, dass ich eine Show abgeliefert habe. Aber irgendwann muss sich der Vorhang schliessen.»