«Unglaublich, was sie leistet»
Jabeur über die Freundschaft zu Halbfinal-Gegnerin Maria

Ons Jabeur und Tatjana Maria bestreiten in Wimbledon die grösste Partie ihrer Karriere. Neben dem Platz sind sie Freundinnen, nun werden sie im Halbfinal zu Gegnerinnen.
Publiziert: 07.07.2022 um 10:31 Uhr
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Aktualisiert: 07.07.2022 um 19:10 Uhr
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Als erste Tunesierin steht Ons Jabeur in einem Grand-Slam-Halbfinal.
Foto: imago/Xinhua

Ons Jabeur (27) und Tatjana Maria (34) schreiben in Wimbledon ihr persönliches Tennis-Märchen. Beide stehen erstmals in einem Grand-Slam-Halbfinal.

Die Tunesierin Jabeur ist die erste Spielerin aus dem arabischen Raum, der das gelingt. Schon vor dem Turnier galt die Weltnummer 2 als Titelanwärterin. Kein Wunder, ist man versucht zu sagen, wenn man ihren Spitznamen kennt. «Wir haben sie früher Roger Federer genannt», verrät der tunesische Tennisspieler Omar Laabidi der Nachrichtenagentur «AFP». Der Grund? Sie war schon als Juniorin ehrgeizig, motiviert und an allen Details des Spiels interessiert.

Jahre später bestreitet Jabeur im Wohnzimmer Federers die grösste Partie ihrer Karriere. Und das ausgerechnet gegen eine gute Freundin.

Unglaublich, was Maria leistet

Maria ist die Überraschung des Turniers. In bisher 34 Grand-Slam-Teilnahmen hat es die Weltnummer 103 nur einmal bis in die 3. Runde geschafft – 2015 in Wimbledon. Nun begeistert sie dort das Publikum. «Ich kenne Tatjana schon sehr, sehr lange. Sie ist zweifelsohne einer der nettesten Menschen auf der WTA-Tour», sagt Jabeur gegenüber «BBC».

Sie findet es unglaublich, was die zweifache Mutter leistet und ist sehr stolz auf ihre Freundin. Jabeur geht sogar noch weiter und bezeichnet Maria als Vorbild. Auch sie kann sich vorstellen, dereinst Mutter zu werden und danach auf die Tour zurückzukehren. «Wenn das der Fall ist, werde ich Tatjana anrufen und mir Tipps geben lassen!»

Freundschaft pausiert für zwei Stunden

Zunächst gilt der Fokus aber dem Halbfinal. Und der stellt einen kleinen Fan vor ein Dilemma: Marias achtjährige Tochter Charlotte. Jabeur kennt sie von klein an und hat sie gefragt, wem sie die Daumen drückt. «Sie sagte, sie würde für beide jubeln.» Jabeurs Antwort? «Das nehme ich!»

Als sie wissen wollte, auf welche Taktik sie setzen soll, gab es keine Antwort. Da fing Charlotte nur an zu lachen.

Jabeur ist sich sicher, dass das vierte Duell der beiden (Jabeur führt 2:1) ein tolles Match wird. «Vielleicht werden wir für zwei Stunden oder so keine Freunde sein», meint sie. «Aber am Ende werden wir natürlich wieder Freunde sein.»

Egal wie die Partie ausgehen wird, eine wirkliche Verliererin wird es bei dieser Freundschaft wohl nicht geben. (bir)

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