So zieht Jessica Pegula in die Viertelfinals ein
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Reichste Spielerin der Welt:So zieht Jessica Pegula in die Viertelfinals ein

TV-Nachtvogel über Pegula-Schock
Sensation in Melbourne – reichste Frau weiter!

Die 8. Nacht aus Melbourne. Um 03.08 Uhr hatten die momentanen Geisterspiele bei den Australian Open ihre erste echte Sensation. Die ungesetzte Milliardärstochter Jessica Pegula (26) warf die Nummer 5, Elina Switolina (26), im Achtelfinal raus!
Publiziert: 15.02.2021 um 07:38 Uhr
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Aktualisiert: 15.02.2021 um 11:23 Uhr
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Milliardärstochter Jessica Pegula steht im Viertelfinal.
Foto: keystone-sda.ch
Roger Benoit

Die Amerikanerin, auch in Melbourne von Bodyguards begleitet, betont es immer wieder: «Ich bin nicht nur die Tochter eines reichen Vaters, ich bin eine eigenständige Tennisspielerin!» Mit einem eigenen Kosmetik-Label.

Angst vor einer Entführung

Doch die Angst vor einer Verschleppung der reichsten Frau auf der Tennis-Tour wird die Familie der Besitzer der Buffalo Sabres (NHL) und der Buffalo Bills (NFL) eben ein Leben lang begleiten.

Und jetzt feierte die Nummer 80 der Welt den grössten Sieg ihrer Karriere. Jessica war so happy, dass sie nach dem Siegerinterview beim Verlassen der Rod Laver Arena folgendes auf die Linse der TV-Kamera kritzelte: «Hi mon, hi dad. See you next round!»

Bei den vorherigen Siegen hatte sie einmal den Hund und ihre Schwester gegrüsst. Da wollten die Eltern wohl auch mal was lesen…

«Kann sie die Nerven behalten?»

Um 01.13 Uhr ging es los. Pegula war in ihrem neunten Grand Slam-Einsatz gegen Switolina, die allein in Melbourne schon neun Mal dabei ist, natürlich die klare Aussenseiterin.

Doch die Frau in Gelb, die schon Azarenka, Stosur und Mladenovic ausschaltete, sah das anders. Sie hämmerte vor allem mit ihrem Aufschlag die etwas irritierte Favoritin weg und holte sich bei 3:3 das Break. Nach 38 Minuten stand es 6:4 für die frisch drauflos spielende Amerikanerin.

«Unheimlich, mit welcher Übersicht sie agiert. Aber kann sie auch die Nerven behalten?», hörten wir auf Eurosport. Es war übrigens der erste Satzverlust von Switolina, die noch nie in einem Grand Slam-Final stand.

«Den Rhythmus verloren»

Im zweiten Satz ging Pegula mit 1:0 in Führung. Dann nutzte die Ukrainerin die plötzlichen Schwächen ihrer Gegnerin aus. Eurosport: «Jessica denkt wohl zu viel nach und bekommt psychologische Probleme. Sie verliert jegliche Sicherheit, hat total den Rhythmus verloren».

Die einfachsten Bälle gingen daneben und nach 40 Minuten war der Satz mit 3:6 weg. «Kann sie sich nochmals erholen?», fragte die angenehme Eurosport-Stimme. Warum blendet man eigentlich kaum die Namen der Reporter ein?

Das Spiel ihres Lebens

Dann die wundersame Auferstehung, die auch Switolina zu überraschen schien. Pegula brachte ihren Aufschlag wieder souverän durch, legte ihre Hektik ab und führte 4:1. Im Spiel ihres Lebens. «Jetzt marschiert sie davon, der Rhythmus ist zurück.»

Switolina kam nur noch auf 3:4 heran, dann rollte der US-Express erneut. «Jetzt findet sie wieder die Mischung zwischen Geduld und Aggressivität.» In der Spielerloge war ihre Coach David Witt begeistert. Er hatte früher lange Serena Williams begleitet.

Pegula gegen ihre Freundin

Um 03.29 Uhr wurde die Gegnerin von Jessica Pegula (2020 einmal in der dritten Runde beim US Open) ausgespielt.

Dabei nahm die Nummer 22 des Turniers, Jennifer Brady (25, USA), wohl die Freude über den Triumph ihrer Freundin und früheren Doppelpartnerin, in ihr eigens Spiel mit.

Gegen die langjährige Wawrinka-Freundin Donna Vekic (24) führte Brady nach 20 Minuten mit 5:0. Im zweiten Durchgang wurde die Gegenwehr der Kroatin etwas stärker. Doch an der 1:6, 5:7-Niederlage konnte Donna nichts mehr ändern.

Zwei andere Viertfinals sind ja bereits bekannt:

  • Simona Halep (Rum, 2) – Serena Williams (USA, 10)
  • Naomi Osaka (Jap, 3 – Su-wei Hsieh (Taiwan, ungesetzt)

Wie weit kommt der Weltmeister?

Die Nachtvögel kamen sogar noch zu drei Männer-Achtelfinals. Ab 03.05 Uhr musste sich der Russe Daniil Medwedew (25) der Pflichtaufgabe gegen den Amerikaner Mackenzie McDonald (25) stellen. Oder die Nummer 4 der Welt gegen die Nummer 192.

Um 04.36 Uhr war alles vorbei. Der manchmal schlampig wirkende Medwedew hatte sich mit 6:4, 6:2, 6:3 durchgesetzt. Nach dem verlorenen US Open-Final 2019 gegen Nadal will der Russe als amtierender ATP-Weltmeister (Finalsieg gegen Thiem) endlich einen Grand Slam-Titel.

Das Russen-Festival

Um 04.55 Uhr wurde sein nächster Gegner ausgespielt. Das ist nicht ganz richtig. Denn der Russe Andrej Rublew (23) musste nicht über die volle Distanz gehen. Der offenbar körperlich angeschlagene (Bauchmuskel) Norweger Casper Ruud (22) gab nach 2:6, 6:7 auf.

Damit steht also sicher ein Russe im Halbfinal. Und es könnte noch ein Zweiter dazukommen. Denn der Qualifikant Aslan Karatsew (schaltete den Kanadier Auger-Aliassime nach zwei verlorenen Sätzen aus) trifft auf den Bulgaren Grigor Dimitrow (der den kraftlosen Thiem wegfegte).

Mit Titelverteidiger Djokovic (Ser, 1) gegen Zwerew (De, 6) steht schon ein anderer Viertelfinal fest.

Nadal mit Mühe…

Um 05.25 Uhr noch der Auftritt des Spaniers Raffael Nadal (34). Der 20-fache Grand-Slam-Sieger (wie Roger Federer) musste gegen den unbequemen Italiener Fabio Fognini (33) ran.

Im ersten Satz verlief alles noch normal – 6:3 für die Nummer 2 des Turniers. Dann drehte Fognini mit seinem verrückten Spiel auf, konnte aber trotz 4:3-Führung den Satzverlust mit 4:6 nicht verhindern.

Auch im dritten Satz biss der frühere Flegel, der einst eine Schiedsrichterin «Schlampe und hässlich» und einen Gegner «Zigeuner» nannte, bei Nadal trotz aller Gegenwehr auf Granit. Oder 3:6, 4:6, 2:6 nach 2:17 Stunden.

Die Viertelfinals an den Australian Open

Männer

Novak Djokovic – Alexander Zverev 6:7, 6:2, 6:4, 7:6
Grigor Dimitrov – Aslan Karazew 6:2, 4:6, 1:6, 2:6
Daniil Medwedew – Andrei Rublew 7:5, 6:3, 6:2
Stefanos Tsitsipas – Rafael Nadal

Frauen

Simona Halep – Serena Williams 3:6, 3:6
Naomi Osaka – Su-wei Hsieh 6:2, 6:2
Jennifer Brady – Jessica Pegula 4:6, 6:2, 6:1
Ashleigh Barty – Karolina Muchova 6:1, 3:6, 2:6

Männer

Novak Djokovic – Alexander Zverev 6:7, 6:2, 6:4, 7:6
Grigor Dimitrov – Aslan Karazew 6:2, 4:6, 1:6, 2:6
Daniil Medwedew – Andrei Rublew 7:5, 6:3, 6:2
Stefanos Tsitsipas – Rafael Nadal

Frauen

Simona Halep – Serena Williams 3:6, 3:6
Naomi Osaka – Su-wei Hsieh 6:2, 6:2
Jennifer Brady – Jessica Pegula 4:6, 6:2, 6:1
Ashleigh Barty – Karolina Muchova 6:1, 3:6, 2:6

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