Am 28. Oktober bringt Tennis-Profi Gilles Simon sein Buch mit dem Titel «Ce sport qui rend fou» oder auf Deutsch «Dieser Sport macht dich verrückt» in die Läden. Um den Buch-Verkauf etwas anzukurbeln, erscheinen schon im Voraus einige Passagen der 191 Seiten in den Medien.
Einer dieser Auszüge befasst sich mit dem Thema Doping. Um dem Kapitel etwas Brisanz zu verleihen, packt Simon noch einmal die alten Anschuldigung gegen Rafael Nadal aus. Zur Erinnerung: Dem Spanier wurde einst vorgeworfen, in die Affäre um seinen Landsmann und Doping-Arzt Eufemiano Fuentes verstrickt gewesen zu sein.
Frankreichs Ex-Sportministerin Roselyne Bachelot unterstellte Nadal, er habe 2012 eine Knieverletzung vorgetäuscht, um so eine «stille Dopingsperre» abzusitzen. «Wir wissen, dass die berühmte Verletzung von Nadal darauf zurückzuführen war, dass er bei einer Dopingkontrolle positiv getestet wurde», behauptete Bachelot 2016, ohne je Beweise gegen Rafa vorzulegen.
Simon vergleicht Federer mit Nadal
Buch-Autor Simon glaubt zu wissen, woher diese Gerüchte um Nadal kommen. «Für einige ist es schwer zu begreifen, dass Rafael Nadal ein besserer Tennis-Spieler als Roger Federer ist», schreibt die ehemalige Nummer 6 der Welt. Nur deshalb seien die Doping-Anschuldigung an die Adresse des Sandkönigs überhaupt gestreut worden, so Simon. «Nadal passt den meisten einfach nicht in ihr Muster», zitiert das Portal «tennishead.com» aus dem Buch.
Dann bringt der Franzose mit Federer auch den zweiten 20-fachen Major-Sieger ins Spiel. «Ich möchte betonen, dass wir in diesem Zusammenhang nie über Federers Körper sprechen. Diesbezüglich muss er sich nämlich überhaupt nicht hinter Nadal verstecken. 2017 spielte er mit 35 Jahren in Australien fünf Sätze gegen Nadal. Das ist aussergewöhnlich. Aber darauf hat noch nie jemand hingewiesen», meint Simon.
Ist das etwa eine verdeckte Doping-Anschuldigung gegen Federer? Wenn, dann wäre sie haltlos. Schliesslich hat es nie Hinweise geschweige denn Beweise in diese Richtung gegeben. Es erscheint ohnehin plausibler, dass der 35-Jährige mit solchen Aussagen an der Bücher-Theke noch einmal Kasse machen möchte. (cmü)