Altersmüdigkeit? Nein, dieses Wort steht nicht in Novak Djokovics Vokabular. Mit seinen 35 Jahren sprintet und rackert er auf dem Tennisplatz wie eh und je. Das bekommt auch der eine Dekade jüngere US-Gigant Tayler Fritz (1.96 m) zu spüren. Bei den ATP Finals in Turin gibt der Serbe wie gewohnt keinen Ball verloren und bleibt auch bei den entscheidenden Punkten hellwach.
Die Beiden gehen zweimal ins Tiebraek, Djokovic siegt 7:6 (7:5), 7:6 (8:6). Damit steht er zum 8. Mal im Final der inoffiziellen Tennis-WM. Gewinnt er es, zieht er mit Rekordsieger Roger Federer (41) gleich – der zurückgetretene Baselbieter holte den Pokal sechsmal.
Und was, wenn Djokovic verlieren sollte? Dann würde er Federer wohl in den nächsten Jahren ein- und überholen. Das kann man zumindest aus den Aussagen, die Jim Courier (52) im Podcast «Inside-In» macht, heraushören. «Es sieht also so aus, als hätte er wieder alle seine Möglichkeiten und sein 35-jähriger Körper ist nicht der durchschnittliche 35-jährige Körper. Und ich könnte mir locker vorstellen, dass er so lange wie Tom Brady spielen wird.»
Djokovic hat noch lange nicht genug
Brady? Genau, die ehemalige Weltnummer 1 spricht die American-Football-Ikone an. Brady steht mit 45 Jahren noch immer auf dem Feld. Nicht nur das, der Quarterback der Tampa Bay Buccaneers zählt weiterhin einer der Besten auf seiner Position. Sollte Djokovic tatsächlich noch zehn Jahre spielen, würde er wohl die Anzahl seiner Grand-Slam-Siege weiter hinaufschrauben. Er steht derzeit bei 21, Rafael Nadal (36) hat 22 und Federer 20.
Djokovic selbst sagte im September: «Ich fühle mich nicht so alt, um aufzuhören. Ich habe das Gefühl, dass mein Körper mir noch immer gehorcht und mir gut zuhört.» Gut möglich also, dass seine Fans noch lange mit ihm mitfiebern können – nicht nur im Final von Turin.