Im Finale der US Open 2018 zwischen Serena Williams und Naomi Osaka beginnt alles mit dem kleinsten Handzeichen von Serenas Coach, Patrick Mouratoglou. Schön parallel vor sich haltend bewegt er seine Hände vorwärts und rückwärts.
Der Schiedsrichter, Carlos Ramos, sieht dies zufällig und interpretiert es als Coaching. Regelkonform verwarnt er Serena. Was dann folgt, sind Szenen, die um die Welt gehen. «Ich bescheisse nicht, Umpire», ist Serena laut und deutlich über die Mikrofone zu hören. «Du schuldest mir eine Entschuldigung.» Die kommt nicht – dafür etwas später eine zweite und dritte Verwarnung wegen Schlägerschmeissen und Beleidigung, was Serena nach den Regeln einen Punkt und ein Game kostet.
«Du nimmst mir den Punkt weg, weil ich eine Frau bin?», fragt Serena den Schiedsrichter. Nein. Er tut es, weil eine unsägliche Regel, den Trainern das verbot, wofür sie angestellt sind: das Coachen.
Auch ich habe in den acht Jahren, in denen ich Steffi Graf begleitete, immer wieder versucht, von aussen auf ein Match Einfluss zu nehmen. Zwischendurch wurde ich erwischt, verwarnt und mit einer kleinen Geldstrafe belegt. Aber nicht zu coachen, war gar nie eine Option.
Endlich ist diese Regel entsorgt und die Coaches müssen ihren Job nicht mehr hinter vorgehaltener Hand ausüben. Das war überfällig.