Sie ist in Wimbledon neu als Georgierin gemeldet
Russische Doppel-Spielerin wechselt Nationalität

Um in Wimbledon dabei zu sein, wechselt Natela Dsalamidse (29) kurzerhand ihre Nationalität. Die in Russland geborene Doppel-Spezialistin ist jetzt Georgierin.
Publiziert: 22.06.2022 um 13:59 Uhr
Natela Dsalamidse spielt neu als Georgierin Tennis.

Aufgrund der russischen Invasion in die Ukraine hat das traditionsreiche Grand-Slam-Turnier von Wimbledon russische und belarussische Athletinnen und Athleten vom Wettbewerb ausgeschlossen.

Um nun trotzdem dabei zu sein, wechselt Natela Dsalamidse kurzerhand die Nationalität.

In Roland Garros noch unter neutraler Flagge

Die 29-jährige Doppel-Spezialistin (WTA 43) ist in Moskau geboren, ihre Mutter ist Russin, ihr Vater Georgier. Sie lief unlängst an den French Open in Paris noch wie alle Russinnen und Russen unter neutraler Flagge auf den Platz.

Auf der Wimbledon-Liste steht sie nun als Georgierin.

Wimbledon selber erklärt, man habe keinen Einfluss auf Spielerinnen und Spieler, die ihre Nationalität wechseln wollen: «Die Spieler-Nationalität, also die Flagge, unter welcher an professionellen Events gespielt wird, ist ein übereinstimmender Prozess unter der Führung der Touren und der internationalen Tennis Federation ITF.»

«Sie hat einen georgischen Pass eingereicht»

Auch die WTA schreibt in einer Mitteilung, dass Spielerinnen ihre Nationalität wechseln können, «indem sie einen neuen Pass und/oder Geburtszertifikat bei der WTA einreichen, um dies offiziell so einzutragen».

Die WTA erklärt weiter: «Zum Fall von Dsalamidse: Sie hat einen georgischen Pass und ID eingereicht, da sie Doppelbürgerin ist. Als Resultat wurde ihre Nationalität offiziell im WTA-System geändert. Dies alles passierte vor der Herausgabe der Einschreibelisten. Wimbledon übernimmt die Nationalitäten des WTA-Systems.»

«Will bei Olympischen Spielen dabei sein»

Dsalamidse sagt in der «Times»: «Ich bin definitiv gegen die Situation, die nun in der Ukraine herrscht. Ich bin für Frieden auf der ganzen Welt und ich glaube, dass Menschen im 21. Jahrhundert fähig sein sollten, diplomatische Lösungswege für solche Probleme zu finden.»

Und weiter: «Meine Entscheidung fiel, weil ich mich auf meine Karriere fokussieren und die Chance haben möchte, bei Olympischen Spielen dabei zu sein. Natürlich war das keine einfache Entscheidung. Wenn ich für Georgien spiele und so bei Wimbledon antreten kann, warum nicht? Das war bevor Wimbledon russische Athletinnen und Athleten verbannte. Es gibt in dieser Situation keinen perfekten Zeitpunkt, um dies zu tun.»

Das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon beginnt am 27. Juni. Nicht mit dabei ist unter anderem die Weltnummer 1 der Männer, der Russe Daniil Medwedew (26). (wst)

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