So kam es zum Deal im Rune-Team
Becker wollte Trainer-Kollege Lüthi unbedingt

16’000 Kilometer entfernt – und doch ganz nah dabei? Boris Becker erklärt, wie das spezielle Trainerkonstrukt um Mitfavorit Holger Rune während den Australian Open funktionieren soll. Und was am Ursprung der Kooperation mit Severin Lüthi stand.
Publiziert: 15.01.2024 um 18:37 Uhr
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Severin Lüthi (r.) ist seit einer Woche in Melbourne, um Holger Rune für die Australian Open parat zu machen.
Foto: AFP
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Marco PescioReporter Sport

Sie sind das namhafteste Trainerduo im Tennis-Zirkus, doch bis zu ihrem ersten gemeinsamen Turnier-Auftritt müssen sich Boris Becker (56) und Severin Lüthi (48) noch gedulden. Ersterer fehlt an den Australian Open, weil er seinen Vertrag als TV-Experte mit Eurosport verlängert hat und wie das gesamte Sendeteam von München-Unterföhring aus arbeitet.

Lüthi jedoch steht in Melbourne seit einer Woche mit seinem neuen Schützling Holger Rune (20, ATP 8) auf dem Platz. Es ist sein Comeback als Coach eines Weltklasse-Spielers, nachdem er langjähriger Intimus von Roger Federer (42) war und diesen bis zum Rücktritt im September 2022 begleitete. Lüthi erklärte kürzlich im Blick, dass nach verschiedenen (abgelehnten) Angeboten bei Rune endlich das Gesamtpaket gestimmt habe: «Nur schon, dass er mich persönlich angerufen hat und nicht sein Management vorschob, zeigte mir, dass er es ernst meint.»

Vor diesem Anruf kam die Initiative aber von Runes Mama Aneke aus, wie Becker nun gegenüber Eurosport verrät: «Ich wurde von seiner Mutter gefragt, ob ich ein Team zusammenstellen kann, um die Weiterentwicklung von Holger zu unterstützen.»

Dann erklärt der Deutsche, unter dem Novak Djokovic (36) sechs seiner 24 Major-Titel holte, dass er grössten Respekt vor Lüthis Vergangenheit habe: «Wir haben natürlich mit einigen Trainern geliebäugelt. Aber plötzlich gab es die Möglichkeit, Lüthi für uns zu gewinnen, der seinerseits Federer 15 Jahre lang begleitet hat – mehr muss ich dazu nicht sagen.» Mit dem Berner sei «ein mindestens ebenbürtiger Trainer in Melbourne dabei, der Holger nach bestem Wissen und Gewissen» betreue.

Becker ständig im Kontakt mit Rune

Becker sieht wiederum keinen Nachteil darin, dass er selbst 16'000 Kilometer entfernt im TV-Studio sitzt und nur via Telefon Inputs geben kann: «Ich muss nicht vor Ort sein. Ich bin ständig im Kontakt mit Holger.» Ausserdem sei das neue Projekt mit Rune, der in der Nacht auf Dienstag auf den Japaner Yoshihito Nishioka (28, ATP 58) trifft, nur «als Teamleistung» zu stemmen.

Neu an Bord ist mit dem Dänen Kenneth Carlsen (50) gar noch ein dritter Coach, der Rune vor allem bei Trainings in seiner Heimat betreuen wird. Die drei Trainer werden nach Melbourne einen genauen Jahresplan ausarbeiten und sich auf die verschiedenen Turniere aufteilen. Was aber nicht heissen solle, dass man das Traum-Duo Becker/Lüthi nicht doch noch einmal gemeinsam auf der grossen Bühne sehen wird. Das zumindest verspricht Becker.

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