Seit seinem Rücktritt im September des letzten Jahres hat Roger Federer (41) viel Zeit, auch für Social Media. Am Dienstagabend ruft er auf seinem Twitterprofil eine Fragerunde aus und nimmt sich Zeit für die Anliegen seiner Fans.
Viele seiner Anhänger wollen wissen, ob der Basler das Leben als Spitzensportler und die harten Trainings vermisse: «Auf eine verrückte Art und Weise vermisse ich alles daran. Jahrelang wusste ich nicht einmal mehr, welcher Wochentag es war (ausser dass Montag der Beginn eines Turniers und Sonntag das Ende war)», antwortet Federer. Auch die Fans, die grossen Stadien und die «ganze Aufregung» werde er «für immer» vermissen.
«Als ob eine Last von meinen Schultern genommen wurde»
Doch das Karriereende bringt auch Vorteile. «Zum ersten Mal mit der Familie Skifahren hat mir diesen Winter extrem viel Spass gemacht», schreibt der Maestro. Auch sei der ganze Druck von ihm abgefallen: «Es war, als ob eine Last von meinen Schultern genommen wurde.»
Eine witzige Geschichte passierte Federer zuletzt beim Formel-1-Event in Miami. Dort wurde er nämlich ausgerechnet mit seinem grössten Konkurrenten verwechselt. «Ein Mann kam zu mir und fragte: ‹Herr Nadal, darf ich ein Foto mit Ihnen machen?› Als ich ihm sagte, dass ich nicht Nadal sei, entschuldigte er sich und ging, ohne ein Foto zu machen», schreibt Federer mit einem Lachsmiley.
Die teils legendären Spielen zwischen Federer und dem Spanier sind auch in anderen Fragen das grosse Thema. «Vermisst du es, gegen Nadal zu spielen?», fragt einer. «Ja und Nein», antwortet Federer mit einem Zwinkersmiley. Damit spricht er wohl die Bilanz gegen seinen Rivalen an. 16-mal konnte Federer gewinnen, 24-mal der Spanier.
Rat an junge Athleten
Auf eine Frage eines Fans, welchen Rat der frühere Tennis-Star einem jungen Athleten geben würde, antwortet er: «Du musst dich mit den richtigen Leuten umgeben, gut zuhören und schnell lernen.» Auch nach schmerzhaften Niederlagen müsse man das Gute darin sehen: «Man muss einfach weitermachen und sich nicht zu lange damit aufhalten. Man muss lernen und die positiven Seiten sehen, denn es gibt immer etwas.»
Eine Fähigkeit, die Federer in seiner Karriere auszeichnete, denn auch nach den schmerzhaftesten Niederlagen kam er noch stärker zurück. (bjl)