Wahnsinn in Monte Carlo! Die wenigsten hätten noch gedacht, dass der Marathon-Krimi zwischen Alexander Zverev (ATP 3) und Jannik Sinner (ATP 12) noch getoppt werden kann. Doch das Duell zwischen Stefanos Tsitsipas und Diego Schwartzmann (ATP 16) kann nur mit einem Wort beschrieben werden: Achterbahn.
Zunächst fegt Tsitsipas im ersten Satz wie ein Tornado mit 6:2 über Schwartzman hinweg. Die noch verbliebenen Zuschauer im Stadion stellen sich auf eine kurze Angelegenheit ein. Tatsächlich führt die Weltnummer fünf 5:2 im zweiten und schlägt zum Sieg auf. Doch dann entgleitet Tsitsipas die Partie komplett, die Körpersprache ist dahin. Der Argentinier schafft die Aufholjagd zum 7:6 und zieht im Entscheidungssatz 4:0 davon.
Quasi aus dem nichts findet der Titelverteidiger irgendwie wieder ins Spiel, zeigt seinerseits eine grossartige Willensleistung. Sechs Spiele in Folge entscheidet Tsitsipas für sich, sein Hechtsprung zum Matchball ist hierbei nur einer von spektakulären Punkten einer grossartigen Partie. Nachdem er den Sieg (6:2, 6:7, 6:4) eingetütet hat, blieb dem Hellenen kaum noch Kraft zu jubeln. Am Samstag spielt er gegen Alexander Zverev um den Final-Einzug.
Erster Masters-Halbfinal für Davidovich Fokina
Alejandro Davidovich Fokina (ATP 46) spielt in Monte Carlo weiter stark auf. Nach seinem sensationellen Sieg in der 2. Runde gegen Novak Djokovic (ATP 1), steht der Spanier erstmals im Halbfinal eines Masters-1000-Turniers. Er setzt sich gegen Taylor Fritz (24, ATP 13) 2:6, 6:4, 6:3 durch.
Der 22-Jährige geht gegen den favorisierten Amerikaner selbstbewusst auf den Platz. Trotzdem ist der Startsatz eine klare Sache zu Gunsten von Fritz. Auch deshalb, weil Davidovich Fokina mit seinen Breakchancen zu fahrlässig umgeht. Sein Gegner machts besser und tütet den Durchgang ein.
Doch der Spanier kämpft sich zurück, begeistert das Publikum mit seinen hart gespielten, präzisen Bällen. Beim Stand von 4:4 gelingt ihm das vorentscheidende Break im 2. Satz. Diesen lässt er sich in der Folge nicht mehr nehmen.
«Bin sehr, sehr glücklich»
Das Momentum kippt und Fritz geht die Puste aus. Einen ersten Break-Rückstand kann er im Entscheidungssatz noch wettmachen, als er kurz darauf das Break zum 3:4 kassiert, kann er sich nicht mehr gegen die Niederlage stemmen. Wie schon bei ihrem ersten Aufeinandertreffen 2019 – ebenfalls auf Sand – muss der Amerikaner Davidovich Fokina zum Sieg gratulieren. Der Spanier verwertet nach 2:24 Stunden seinen zweiten Matchball.
«Ich bin sehr, sehr glücklich», sagt Davidovich Fokina im Platzinterview. «Die Emotionen, im Halbfinal zu stehen, sind so gross.» Nun steht die Halbfinal-Premiere an. «Wenn man die Weltnummer 1 schlägt, gibt einem das viel Selbstvertrauen – körperlich, mental und technisch», so Davidovich Fokina.
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Selbstvertrauen, dass er auch für seine nächste Aufgabe braucht. Im Halbfinal wartet Grigor Dimitrow (ATP 29) auf ihn. Der 30-jährige Bulgare wirft den Polen Hubert Hurkacz (25, ATP 14) mit 6:4, 3:6, 7:6 (7:2) aus dem Turnier.
Ebenfalls weiter ist Alexander Zverev (24). Die deutsche Weltnummer drei und der Italiener Jannik Sinner (20, ATP 12) verlangen sich alles ab. Nach drei Stunden und sieben Minuten entscheidet Zverev diesen Blockbuster mit 5:7, 6:3, 7:6 (7:5) für sich.