Olympiasieger Alexander Zverev wendet den drohenden Zweitrunden-K.o. bei den French Open nur mit grösster Mühe ab. Der Weltranglistendritte aus Hamburg kämpft den teilweise furios aufspielenden Argentinier Sebastian Baez am Mittwoch dank einer klaren Leistungssteigerung ab dem dritten Satz mit 2:6, 4:6, 6:1, 6:2, 7:5 nieder.
Zverev bleibt damit ein weiterer Rückschlag in einer bisher sehr durchwachsenen Saison erspart, in der er noch keinen Titel gewinnen konnte. Er kann die Jagd nach seiner ersten Grand-Slam-Trophäe fortsetzen, sein nächster Gegner wird im Duell zwischen dem US-Amerikaner Brandon Nakashima und dem Holländer Tallon Griekspoor ermittelt.
In den ersten beiden Sätzen dominiert Baez das Geschehen zeitweise fast nach Belieben, doch Zverev steigert sich dann erheblich und spielt viel aggressiver. Der fünfte Satz ist stark umkämpft. Zverev wehrt einen Matchball ab und setzt sich doch noch durch.
Djokovic schlägt Ex-Coach-Schützling
Ebenfalls eine Runde weiter ist die Weltnummer 1 Novak Djokovic (35). Der Serbe gewinnt in drei Sätzen gegen den Slowaken Alex Molcan (24, ATP 38) mit 6:2, 6:3, 7:6 (7:4). In der dritten Runde trifft Djokovic auf den Slowenen Aljaz Bedene (32, ATP 195).
Djokovic bleibt also auch in seinem zweiten Einsatz ohne Satzverlust. Der Titelverteidiger und Weltranglisten-Erste muss aber beim Sieg gegen den von seinem Ex-Coach Marian Vajda betreuten Slowaken Molcan im dritten Satz nach Breakvorsprung eine kleine Zusatzschlaufe einlegen.
Alcaraz wendet Out ab
Carlos Alcaraz entkommt einem frühen Aus am French Open in extremis. Der 19-jährige Shootingstar der Szene, der die Zuschauermassen weltweit elektrisiert, steht gegen seinen Landsmann Albert Ramos-Viñolas (ATP 44) im vierten Satz kurz vor dem Aus, ehe er das Ruder noch herumreisst und mit 6:1, 6:7 (7:9), 5:7, 7:6 (7:2), 6:4 die Oberhand behält.
Ramos-Viñolas serviert beim Stand von 5:4 zum Sieg und kommt auch zu einem Matchball. Sein erster Aufschlag landet aber um Zentimeter neben der Linie, und nach dem zweiten unterläuft ihm ein leichter Vorhandfehler.
Alcaraz, der in diesem Jahr vier Turniere gewann und seit zwölf Spielen ungeschlagen ist, agiert vor allem in den Sätzen 2, 3 und 4 fehlerhaft, vor allem mit der Rückhand. Zudem zeigt er sich beim Verwerten der Breakbälle, von denen er insgesamt 31 besitzt, ineffizient. Nach mehr als viereinhalb Stunden besteht er den Reifetest aber doch noch.
Wawrinka-Bezwinger gegen Nadal chancenlos
Ohne Probleme erreicht unterdessen Rafael Nadal am Mittwoch als dritter Spieler nach Roger Federer und Novak Djokovic die Marke von 300 gewonnenen Matches auf Grand-Slam-Stufe.
Der Spanier bezwingt mit 6:3, 6:1, 6:4 den Franzosen Corentin Moutet, der in der 1. Runde Stan Wawrinka schlug. Als nächstes trifft Nadal auf den Niederländer Botic van de Zandschulp (ATP 29). Der 26-Jährige entschied in den letzten Tagen in Paris seine Grand-Slam-Partien drei und vier für sich.
Fünf Top-10-Spielerinnen out
Für Emma Raducanu (19, WTA 12) sind die French Open unterdessen nach der zweiten Runde vorbei. Die Britin unterliegt der Belarussin Aljaksandra Sasnowitsch (28, WTA 47) 6:3, 1:6, 1:6. Seit ihrem letztjährigen Überraschungs-Sieg an den US Open hat Raducanu keinen einzigen Halbfinal mehr erreicht. Auch an den Australian Open anfangs Jahr scheiterte sie schon in der zweiten Runde.
Out ist auch die Deutsche Andrea Petkovic nach einem 1:6, 6:7 gegen Viktoria Asarenka. Asarenka ist die nächste Gegnerin von Jil Teichmann.
Mit Maria Sakkari scheitert am vierten Tag von Roland Garros bereits die fünfte Top-10-Spielerin. Die letztjährige Halbfinalistin aus Athen verliert gegen die Weltranglisten-81. Karolina Muchova 6:7 (5:7), 6:7 (4:7). Vor der Nummer 3 der Welt sind bereits Titelverteidigerin Barbora Krejcikova (WTA 2), Anett Kontaveit (WTA 5), Ons Jabeur (WTA 6) und Garbiñe Muguruza (WTA 10) ausgeschieden. (AFP/SDA)