Das Spielerparadies Monte-Carlo bringt Daniil Medwedew (28) kein Glück: 3:6 und 5:7 unterliegt der Weltranglisten-Vierte im Achtelfinal des Sandplatz-Masters seinem russischen Landsmann Karen Chatschanow (27, ATP 17).
Gehts nach Medwedew, hat dies aber weniger mit Glück oder Chatschanow, sondern mehr mit dem Schiedsrichter zu tun. «Öffne deine Augen, öffne deine verdammten Augen! Der war draussen!», schimpft er in Richtung von Schiedsrichter Carlos Bernardes. Der routinierte Umpire, der seine letzte Saison auf der Tour absolviert, hat vor Medwedews Ausraster beim Stand von 5:5 im zweiten Satz einen knappen Ball von Chatschanow gut gegeben.
Zur Erklärung: Bei Sandplatzturnieren wird kein Hawk-Eye zur Überprüfung verwendet. Und weil der Russe schon wegen eines Schlägerwurfs verwarnt ist, kassiert er nun einen Strafpunkt.
Der Zwischenfall ruft gar Oberschiedsrichter Cedric Mourier auf den Plan. Auch er kann Medwedew nicht beruhigen. «Wer übernimmt die Verantwortung für so etwas? Der Schiedsrichter braucht keine Brille, weil er eh nicht sehen kann. Er sollte kein Schiedsrichter sein», fordert der Russe. Wenig später ist das Turnier für ihn vorbei.
Schon Medwedews zweiter Ausraster der Woche
Medwedew, der auf der Tour ohnehin als Hitzkopf bekannt ist, hat in Monte-Carlo eine besonders kurze Zündschnur. Eine Runde zuvor gegen Gaël Monfils zoffte er sich schon mit Schiedsrichter Mohamed Lahyani: «Das ist ein verdammter Witz, der Ball ist out. Wie kann ich das Game verlieren, wenn er out ist?»
Dabei war Medwedew eigentlich guter Dinge angereist. «Ich kann auf Sand jedes Turnier gewinnen», meinte er. Zeit, dies zu beweisen, bleibt noch genug. Die French Open beginnen erst am 26. Mai. (cmü)