Nicht mal am eigenen Turnier erwünscht
Ungeimpfter Thiem plötzlich Sündenbock der Ösis

«Ich bin nicht geimpft.» Die Worte von Tennis-Ass Dominic Thiem haben unangenehme Folgen für ihn. Sie lösten eine Polit-Debatte aus und ein Verbot für sein Heim-Turnier.
Publiziert: 30.10.2021 um 16:56 Uhr
1/7
Bei einer Pressekonferenz am 11. Oktober liess Dominic Thiem verlauten: «Ich bin noch nicht geimpft.»
Foto: keystone-sda.ch

Roger Federer als Unerwünschter bei den Swiss Indoors in Basel? Ein unvorstellbares Szenario. Doch genau das erlebt gerade Dominic Thiem beim ATP-Turnier in Wien. Österreichischs Tennis-Helden bleibt der Zutritt zum Heim-Turnier verwehrt.

Der Grund sind seine Worte vom 11. Oktober. «Ich bin noch nicht geimpft», sagte der 28-Jährige da. «Ich will noch auf den Novavax-Impfstoff warten, weil ich von meinem Doktor gehört habe, dass der richtig gut sein soll.»

Polit-Spitze fordert Thiem auf, sich impfen zu lassen

Und plötzlich wurde in Österreich aus dem beliebten Sportler und Vorzeigeprofi ein Corona-Sündenbock. Sogar Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein schaltete sich in die Debatte um Thiem ein. «Den Dominic kann ich nur auffordern, sich impfen zu lassen. Das Warten auf einen Impfstoff, der erst im ersten Quartal 2022 kommt, ist kein guter Plan», sagte er im TV bei Ö24.

Für den Wunsch, auf den Totimpfstoff zu warten, bringt Mückstein kein Verständnis auf: «Ich glaube, man sollte sich hier auf Experten des nationalen Impfgremiums verlassen, die ihr ganzes Berufsleben nichts anderes gemacht haben, als diese Dinge einzuschätzen. Wir haben sehr sichere Impfstoffe.»

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner stört sich am öffentlichen Druck auf Thiem. Lud ihn aber zum persönlichen Gespräch ein, um ihn vom Sinn einer Impfung zu überzeugen.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Thiem erhält Hallen-Verbot in Wien

Thiems Entscheidung steht – bei all den negativen Konsequenzen wie etwa in Wien. Dem Turnier, bei dem er 2011 sein erstes Match bei den Profis gewinnen konnte und bei dem er 2019 den Titel holte. Die Verantwortlichen teilten ihm im Vorfeld mit, dass er nicht in die Halle darf.

Weil der gebürtige Wiener nach einer langwierigen Handgelenksverletzung nicht spielen kann, wäre er gern als Zuschauer dabei gewesen. Doch für Gäste gilt die 2G-Regel, Ausnahmen ausgeschlossen. Paradox: Wäre der US-Open-Champion 2020 fit, hätte er mittels PCR-Tests spielen können.

Spätestens Ende November Impfung – so oder so

Dies will er spätestens bei den Australian Open ab dem 17. Januar wieder tun. Auch wenn dort wohl nur geimpfte Spieler teilnehmen dürfen. Thiem hat einen Plan B: «Wenn es sich bis Ende November ausgeht, dann lasse ich mir den Novavax-Impfstoff impfen. Wenn nicht, dann lasse ich mich mit etwas anderem impfen.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?