Erhält Novak Djokovic (34) gar nicht erst die Chance, seinen Titel an den Australian Open im kommenden Jahr zu verteidigen? Denn wer bis Ende November nicht doppelt geimpft ist, darf wohl nicht nach Melbourne reisen.
So heisst es im neuen Impfmandat, das der Bundesstaat Victoria vergangenen Freitag veröffentlichte. Es besagt, dass alle «autorisierten Berufstätigen» ihre erste Impfung bis am 15. Oktober und die zweite bis am 26. November erhalten haben müssen. Ansonsten dürften sie nicht mehr arbeiten. Im Süden Australiens kämpft man derzeit mit einem erneuten Anstieg der Corona-Fälle.
Auch Australian Open betroffen
«Es ist höchst unwahrscheinlich, dass die Regierung jemanden ins Land lassen wird, der nicht doppelt geimpft ist», sagt Premierminister Daniel Andrews (49). Doch wer gilt als «autorisiert»? Laut «The Guardian» zählen dazu etwa Anwälte, Polizisten, Journalisten oder auch professionelle Sportler und Sportlerinnen.
Demnach müssen sich auch Tennis-Cracks dieser Verordnung fügen. Bislang ist rund die Hälfte aller Spielerinnen und Spieler geimpft. Ihnen ist die Teilnahme sicher. Die Unschlüssigen hingegen werden mit diesem Mandat unter Druck gesetzt. Denn die Deadline für den ersten Piks ist schon bald. Doch die Verordnung könnte gemäss Andrews bis zum Turnierbeginn auch wieder gekippt werden.
Verpasst Djokovic die Titelverteidigung?
Einer der bislang Ungeimpften ist Stefanos Tsitsipas (23). Der Grieche «sah keinen Grund, sich impfen zu lassen». Erst kürzlich verkündete er, dass er sich «bis Ende des Jahres» impfen liesse, sofern es verpflichtend werden würde. Ein Fall, der nun eintritt. Auch Novak Djokovic liess sich bislang angeblich nicht impfen. Der Serbe sprach sich dafür aus, dass die Covid-Impfung weiterhin «eine persönliche Entscheidung» sein soll.
Beiden bleiben drei Möglichkeiten: Impfen, auf die Impfung verzichten und hoffen, dass die Verordnung fällt, oder das Turnier auslassen. Sollte sich der Serbe für Letzteres entscheiden, verpufft automatisch auch die Chance, den Titel in Down Under zu verteidigen und ihn zum zehnten Mal zu gewinnen.