Für Viktoria Asarenka (32) sind die Miami Open vorbei. Die Belarussin scheidet in der dritten Runde des WTA-Turniers aus. Doch es ist nicht diese sportliche Schlagzeile, die für Gesprächsstoff sorgt.
Stattdessen wächst die Sorge um den Zustand der ehemaligen Weltnummer 1. Denn auch in Miami lässt Asarenka die Zuschauer ratlos zurück.
Unter Pfiffen verlässt Asarenka den Court
Es läuft der zweite Satz zwischen Viktoria Asarenka und dem erst 16-jährigen Tennis-Wunderkind Linda Fruhvirtova. Die junge Tschechin hat das Spielgeschehen fest in der Hand, führt mit 6:2 und 3:0, als es zum Seitenwechsel kommt.
Asarenka motzt auf dem Weg zur Bank vor sich hin, scheint dann bei der Schiedsrichterin nach einer Behandlung durch den Physio zu verlangen. Doch so weit kommt es nicht.
Wenige Augenblicke später packt die Belarussin ihre Tennistasche, schüttelt kurz die Hände ihrer Gegnerin und der Spielleiterin und marschiert dann kommentarlos vom Platz – begleitet von vereinzelten Pfiffen der verdutzten Fans. Das Match endet damit abrupt.
«Absolut respektlos»
Der Abgang sorgt für Kritik. Ex-Tennisspielerin Daniela Hantuchova ist wegen des Verhaltens von Asarenka stinksauer. Die 38-jährige Slowakin verlangt von der WTA, den Vorfall genauer anzuschauen. «Es ist absolut respektlos gegenüber den Zuschauern, der Schiedsrichterin und vor allem gegenüber Linda Fruhvirtova.»
Viktoria Asarenka habe wohl schon geahnt, dass sie in dieser Partie nicht mehr lange auf dem Platz stehen würde, kritisiert Hantuchova weiter. «Aber die Art und Weise, wie sie das Spiel beendet hat, ist einfach ganz schlechter Stil.» Ähnlich tönen auch die Reaktionen im Netz nach dem Spiel.
«Ich wollte unbedingt antreten, aber es war ein Fehler»
Und Asarenka? Die aktuelle Nummer 16 der Weltrangliste veröffentlicht kurz nach dem Eklat ein Statement, in dem sie sich für den Vorfall entschuldigt. «Ich hätte den Court nicht einfach so verlassen sollen. Für mich persönlich waren die letzten Wochen extrem belastend. Der Match verlangte mir so viel ab. Ich wollte unbedingt antreten, aber es war ein Fehler.»
Schon vor zwei Wochen beim Turnier in Indian Wells wuchs die Sorge um den Zustand von Viktoria Asarenka, als sie mitten in der Partie gegen die Kasachin Jelena Rybakina in Tränen ausbrach und später all ihre Social-Media-Konten kommentarlos löschte. (cat)