Nach Stans «Jahr voller Zweifel»
Wawrinka über seine Rückkehr auf die grosse Bühne

Die erste Partie im Doppel geht für Stan Wawrinka (ATP 236) in Monte Carlo verloren. Vor dem Einzelbeginn spricht der Lausanner über seine Leidenszeit, seine Form und die Rücktrittsgedanken, die Jo-Wilfried Tsonga in ihm auslösen.
Publiziert: 11.04.2022 um 00:30 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2022 um 08:54 Uhr
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Stan Wawrinka kehrt in Monte Carlo erstmals seit einem Jahr auf die grosse Bühne zurück.
Foto: Getty Images
Sven Micossé, Monte Carlo

Bevor er im Einzel ins Masters von Monte Carlo eingreift, tritt Stan Wawrinka (ATP 236) am Sonntagnachmittag gemeinsam mit Felix Auger-Aliassime (ATP 9) im Doppel an. Die Partie gegen Tomislav Brkic und Nikola Cacic geht 2:6, 4:6 verloren. Doch es spielt keine wirkliche Rolle.

«Ich weiss, dass ich noch sehr weit weg von der Form bin, die ich haben möchte. Es braucht noch enorm viel Arbeit. Das kommt aber mit dem Training, den Matches und Turnieren», sagt Wawrinka im Anschluss an seiner Pressekonferenz.

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Match-Fitness, das ist seine Devise. Auch Pleiten, wie jene in Marbella gegen Elias Ymer (ATP 135) sind noch nicht allzu hoch zu bewerten. Erst wenn die Physis stimme, kann er sich aufs taktische Tennis fokussieren.

«Habe Stan besser spielen sehen»

Auch Stefanos Tsitsipas, mit dem er am Samstag trainierte, sagt bei seiner PK, dass er Stan schon besser spielen gesehen habe. «An seinen besten Tagen ist er jemand, der auf den Platz gehen und eine Menge guter Dinge tun kann.» Doch er fügt auch hinzu, dass es noch zu früh für ein Urteil sei. Nach seiner langen Pause «kann man nicht sofort zu 100 Prozent spielen. Das ist nicht möglich.»

Ende März 2021 legte sich Wawrinka ein erstes Mal auf den OP-Tisch. Die anhaltenden Fuss-Schmerzen hätten gelindert werden sollen. Bereits für die Sandsaison war das Comeback angepeilt. «Es hätten einige Wochen sein sollen, doch schlussendlich wurde es ein Jahr voller Zweifel.» Eine zweite OP war nötig. Die Rückkehr? Unbekannt.

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Der Lausanner musste einmal mehr sein Durchhaltevermögen zeigen. Die Eigenschaft, die ihm auf dem Platz den Spitznamen «Marathon-Stan» verschafft hat. Wawrinka: «Es war wirklich ein Wollen und Sehnen nötig, zurückzukommen und die Reha durchzustehen.» Er hat nichts unversucht gelassen, um schnellstmöglich wieder auf den Court zurückzukehren, hat die besten Ärzte aufgesucht und in Top-Einrichtungen trainiert – darunter auf dem Campus von Paris Saint-Germain.

Tsonga zieht den Schlussstrich

Mit Jo-Wilfried Tsonga hat diese Woche ein Spieler aus Wawrinkas Generation den Rücktritt angekündigt – der Körper mache nicht mehr mit. «Er hatte eine unglaubliche Karriere und scheint mit seiner Entscheidung zufrieden zu sein», so der dreifache Grand-Slam-Sieger.

Er selber denke seit Jahren an den Rücktritt. «Wir wissen seit einigen Jahren, dass wir am Ende unserer Karriere sind.» Noch fühle er sich aber gut und gebe sich die nötige Zeit, um wieder in Form zu kommen. Das Ziel sei es, für die French Open fit zu sein – dort, wo er 2015 die Coupe des Mousquetaires in die Höhe recken durfte.

Der nächste Schritt folgt aber am Montagnachmittag gegen Alexander Bublik (ATP 37) vor der Kulisse seiner Wahlheimat.

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