Nick Kyrgios (ATP 132) verliert nach 2 Stunden und 48 Minuten gegen Rafael Nadal (ATP 4) nach drei Sätzen – für den Spanier ist es der 19. Sieg im 19. Spiel in diesem Jahr.
Der Racket-Wurf
Den ersten Satz bekommt Nadal von Kyrgios nach einem Strafpunkt aufgrund einer verbalen Entgleisung gegenüber einem Zuschauer geschenkt. Bei einem weiteren Wutausbruch verfehlte der Australier einen Balljungen nach Spielende mit einem Schlägerwurf knapp.
«Was soll ich dazu sagen?», fragt Kyrgios nach der Partie kaltschnäuzig. «War das meine Absicht? Nein.» Es sei ein Unfall gewesen, «ich habe ihn nicht getroffen». Und: «Ich bin ein Mensch. So etwas passiert.»
Die Stiller-Diskussion
Auch im Dritten verliert Kyrgios kurz die Fassung. Der Australier unterbricht seinen Aufschlag, weil ein Fan lautstark Nadal anfeuerte. «Kannst du Tennis spielen?», fragt er den Fan. Dieser verneint. Daraufhin poltert Kyrgios: «Genau, also sag mir nicht, wie ich spielen soll. Soll ich dir sagen, wie du dich verhalten sollst? Nein.» Und dann nochmals: «Soll ich Ben Stiller sagen, wie er schauspielern soll? Nein!»
Stiller, der sich jüngst als Nadal-Fan geoutet hat, sitzt ebenfalls in den Rängen hinter Kyrgios. Der Hollywood-Star versteht die Welt nicht mehr – er lacht nur.
Die Schiri-Schelte
Schon zuvor hat sich Kyrgios über das Verhalten der Zuschauer aufgeregt. Am Schluss lässt er seine Wut am Schiedsrichter aus. «Es passiert wieder und wieder! Wie lange noch? Hätten Sie vorher etwas dagegen unternommen, würde es vielleicht nicht mehr passieren. Schauen Sie den verdammten Spielstand an! Es ist Ihre Aufgabe, die Zuschauer zu kontrollieren.»
Nadal lässt sich von alldem nicht beirren. Der Spanier siegt letztlich 7:6 (7:0), 5:7, 6:4 und trifft im Halbfinal nun auf den 17 Jahre jüngeren Carlos Alcaraz (ATP 19), den er beim ersten Kräftemessen vor einem Jahr in Madrid noch deutlich bezwungen hat. (SDA/mam)