Das Drama hinter diesen Narben
Tennis-Star Kyrgios spricht über seine «dunkelste Phase»

In einem brutal offenen Post auf Instagram schildert Nick Kyrgios seine dunkelsten Tage. Während der Australier auf dem Tennis-Court stand, plagten ihn schlimme psychische Probleme.
Publiziert: 25.02.2022 um 21:12 Uhr
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Aktualisiert: 26.02.2022 um 07:43 Uhr
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Narben auf dem Unterarm: Sie zeugen von Kyrgios' schwerer Zeit im Frühjahr 2020.
Foto: Instagram / Nick Kyrgios

Er gilt als Grossmaul und manchmal auch als Rüpel auf dem Platz. Doch nun zeigt sich der australische Tennis-Star Nick Kyrgios (26, ATP 137) von einer ganz anderen Seite.

Auf seinem Instagram-Profil berichtet Kyrgios von schweren Tagen, die er vor rund zwei Jahren durchgestanden habe. Der Sportler schreibt in dem intimen Beitrag über Alkohol- und Drogenmissbrauch, Selbsthass und sogar Suizid-Gedanken.

Auf dem Court top, mental am Ende

Die Zeit, über die Kyrgios auf Instagram spricht, spielt sich während der Australian Open 2020 ab. Auf dem Court zeigt der Lokal-Matador damals eines seiner besten Turniere. Im Achtelfinale wird er von Rafael Nadal gestoppt. «Man könnte annehmen, dass es mir damals gut ging oder dass ich das Leben genoss», schreibt Kyrgios dazu. Doch in dem jungen Mann sieht es ganz anders aus: «Es war eine meiner dunkelsten Phasen im Leben.»

Mit diesem Post will Kyrgios anderen Betroffenen mit mentalen Problemen Mut machen.
Foto: Instagram / Nick Kyrgios

Kyrgios veröffentlicht auch ein Foto von sich, das ihn während des Grand-Slam-Turniers zeigt. «Wenn man genau hinschaut, kann man auf dem rechten Arm erkennen, wie ich mir dort selber Schmerzen zugefügt hatte.» Er habe Suizid-Gedanken gehabt, sei kaum aus dem Bett gekommen und habe sich selbst vor Millionen von Zuschauern einsam gefühlt. «Ich war alleine, niedergeschlagen, hatte negative Gedanken und nahm zu viele Drogen und Alkohol.»

Athleten loben Kyrgios für seinen Mut

Und Kyrgios geht in seinem schockierenden Post noch weiter: «Ich habe Familie und Freunde verstossen. Ich habe mich gefühlt, als könnte ich niemandem vertrauen und mit niemandem reden.»

Heute geht es Kyrgios wieder besser. Er habe es geschafft, sich selbst wieder umzukrempeln und schaue jetzt mit anderen Augen auf die Dinge. Mit seinem gnadenlos offenen Beitrag will Kyrgios aber aufrütteln und auf das Problem der mentalen Überforderung aufmerksam machen. «Ich weiss, dass man sich manchmal schwach fühlt. Aber das ist in Ordnung so. Niemand soll glauben, dass er oder sie alleine ist.»

Der Beitrag wurde innerhalb weniger Stunden bereits Tausende Male geteilt und kommentiert. Auch viele andere Athleten lobten Kyrgios für den Mut und die Offenheit zu diesem Thema. (cat)

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