Mathias Bromé spielt gross auf beim HC Davos. Dass er das kann, ist nicht selbstverständlich: Vor vier Jahren stand seine Karriere wegen einer Essstörung auf der Kippe. «Ich dachte, ich würde nie wieder Hockey spielen», erzählt er im schwedischen Podcast «Hockeyplus».
Rückblende, Frühjahr 2017: Bromé spielt in seiner Heimat bei Mora in der zweithöchsten Liga. Es läuft hervorragend, der Aufstieg ist ein Thema. Was niemand weiss: Der Stürmer kämpft nicht nur für die Promotion – sondern daneben mit sich selbst. Mit einer Zwangsstörung, die sein Essverhalten betrifft. «Ich konnte das Essen nicht schlucken. Es fühlte sich jedes Mal an, als würde es mir im Hals stecken bleiben. Seltsam, das Gehirn ist stärker als man glaubt.»
Bromé will kein Mitleid – sondern Mut machen
Die Folge: Bromé verliert Gewicht. «Ich war wirklich sehr dünn.» In Topform wiegt er heute rund 81 Kilo. «Damals habe ich sicher 15 Kilo verloren.» Er kann kaum mehr richtig trainieren. Der sportliche Traum geht trotzdem in Erfüllung, er steigt mit Mora auf. Die Essprobleme aber bleiben. «Viele Leute denken vielleicht, man muss einfach kauen und schlucken. Aber solche unsichtbaren psychischen Erkrankungen sind schlimm.»
Hilfe findet Bromé bei einer Psychologin in Stockholm. Im Sommer 2017 besucht er eine kognitive Verhaltenstherapie. «Da verstand ich: Ich bin damit nicht alleine und es ist gut, sich zu öffnen.» Auch heute schämt er sich nicht, über die komplexen Probleme zu sprechen. Mitleid will er keines, sondern anderen Betroffenen Mut machen.
Veränderte Perspektive aufs Leben
Noch heute lebt er teilweise mit dieser Essstörung. In Davos wohnt er alleine, seine Freundin Julia ist in Schweden geblieben. «Wenn ich viele studiere oder gestresst und alleine bin, macht sich das im meinem Essverhalten bemerkbar.» Doch in der Therapie habe er mentale Werkzeuge an die Hand bekommen, dank denen er besser damit umgehen kann.
Bromé hat eine persönliche Hölle durchgemacht, «niemand wäre glücklicher als ich, wenn es nie passiert wäre». Gleichzeitig ist er dankbar dafür. «Sowas verändert die Perspektive aufs Leben.» Jetzt versteht man auch, warum der Nationalspieler immer wieder betont, dass es für ihn das Wichtigste ist, sich wohl zu fühlen.
Und: Wieder fit zu werden. Denn aktuell fällt der Schwede mit einer Oberkörperverletzung für einige Wochen aus.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |