Skandal beim ITF-Juniorenturnier in Accra (Ghana). Der Franzose Michael Kouame (15) unterliegt am Dienstag dem Einheimischen Raphael Nil Ankrah (16) 2:6, 7:6, 6:7. Die beiden Spieler treffen sich beim Netz für den obligaten Handschlag. Dieser dauert nur einen Augenblick, ehe Kouame seinem Gegner eine Ohrfeige verpasst. Perplex weicht der Ghanaer ein paar Schritte zurück.
Die Zuschauer sind entsetzt, einige stürmen auf den Platz. Tumultartige Szenen entwickeln sich, bei denen ein Mann dem Franzosen sogar einen Schlag in den Rücken verpasst, ehe dieser in die Garderobe flüchtet.
«Extrem frustrierende und intensive Partie»
Doch warum ist Kouame so ausgetickt? Die Gründe bleiben zunächst unklar. Aber am Mittwoch äussert sich der 15-Jährige auf Instagram zu seiner Ohrfeige. Er bedauert, dass es am Ende einer für ihn extrem frustrierenden und intensiven Partie dazu gekommen ist.
Während dieser sei er vom Publikum regelmässig beschimpft worden. Auch Beleidigungen, insbesondere gegen seine Mutter, seien zu hören gewesen. «Das entschuldigt jedoch nicht mein Verhalten», erklärt der Franzose. «Ich habe mich falsch und völlig daneben benommen. Ich akzeptiere alle Konsequenzen der ITF, die mein Verhalten nach sich zieht.»
Zudem verspricht Kouame: «Ich werde darüber nachdenken, wie ich in Zukunft besser mit herausfordernden Situationen wie diesen umgehen kann, und zwar in einer Weise, die meinem Charakter entspricht.» (bir)