Kyrgios nach Wimbledon 2019 in Psychiatrie
«Habe wirklich über Selbstmord nachgedacht»

Nick Kyrgios (28) enthüllt in der Netflix-Doku «Break Point», dass er vor vier Jahren mit Suizidgedanken zu kämpfen hatte. Und er verrät, was damals ein Weckruf für ihn war.
Publiziert: 15.06.2023 um 13:53 Uhr
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Aktualisiert: 17.06.2023 um 15:04 Uhr
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Nick Kyrgios spricht offen über mentale Probleme während seiner Karriere.
Foto: keystone-sda.ch

Nick Kyrgios gewährt tiefen Einblick in seine Gefühlswelt. Der 28-jährige Australier, der nach langer Verletzungspause soeben sein Comeback in Stuttgart gegeben hat, spricht im zweiten Teil der Netflix-Tennis-Serie «Break Point» erneut offen über mentale Probleme. Konkret geht es um das Jahr 2019, den nach seinen Angaben Tiefpunkt seiner Karriere. Er habe nicht mit dem Druck der grossen Erwartungshaltung umgehen können.

Wie die Zeitung «The Australian» berichtet, erklärt Kyrgios in einer der neuen Folgen, die am 21. Juni gezeigt wird: «Ich habe wirklich darüber nachgedacht, Selbstmord zu begehen.»

Er habe sich zu jener Zeit selbst gehasst und sich Verletzungen zugefügt, so Kyrgios: «Mein ganzer Arm war von Narben bedeckt.» Dies sei auch der Grund gewesen, weshalb er beim Wimbledon-Turnier in jenem Jahr mit einem Ärmel gespielt habe. Und er erzählt weiter: «Ich habe getrunken, Drogen genommen, meine Beziehung zu meiner Familie verloren und alle meine engsten Freunde weggestossen.»

«Okay, ich kann so nicht weitermachen»

Kyrgios war 2019 in Wimbledon in der zweiten Runde an Rafael Nadal (37) gescheitert – nach vier umkämpften Sätzen: «Ich habe in Wimbledon verloren. Als ich aufwachte, sass mein Vater an meinem Bett und weinte heftig. Das war der grosse Weckruf für mich.» Er habe gemerkt: «Okay, ich kann so nicht weitermachen.» Die Selbsteinweisung in eine Psychiatrie in London habe ihm schliesslich geholfen, wieder in die Spur zu finden. Sowohl mental als auch sportlich.

Kyrgios hatte bereits 2022 über seine psychischen Probleme gesprochen – und dabei erklärt, dass es ihm mittlerweile wieder viel besser gehe.

Es gehe ihm aber auch darum, in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für mentale Überforderung zu schärfen: «Ich weiss, dass man sich manchmal schwach fühlt. Aber das ist in Ordnung so. Niemand soll glauben, dass er oder sie allein ist.» (mpe)

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Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:

Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben

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