Im Oktober wurde Boris Becker (56) Trainer von Tennis-Talent Holger Rune (20, ATP 7). Zwischenzeitlich stand er dem Dänen gemeinsam mit Ex-Federer-Coach Severin Lüthi (48) mit Rat und Tat zur Seite. Diese Zusammenarbeit war aber nur von kurzer Dauer. Erst verliess Lüthi das Team, dann entschied sich auch Becker für eine Trennung.
«Im Laufe der Zeit habe ich erkannt, dass ich für Holger viel mehr zur Verfügung stehen muss, als ich kann», begründete Becker diesen Schritt auf X. Doch der sechsfache Grand-Slam-Sieger könnte bald einen neuen Trainer-Job haben.
Chance gibt und gab es immer
Wie Alexander Zverev (26, ATP 6) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagt, könnte er sich eine Zusammenarbeit mit seinem deutschen Landsmann vorstellen. «Die Chance gibt es immer, gab es auch immer», so Zverev. Er fügt jedoch an: «Wenn man darüber nachdenkt, jemanden wie Boris dazu zu holen, ist es, um die grossen Turniere zu gewinnen. Und darum muss der Trainer natürlich bei den grossen Turnieren dabei sein.»
Und genau dieses Argument könnte dazu führen, dass es doch nicht zur Zusammenarbeit kommt. Denn Becker, der wegen Insolvenzstraftaten zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt wurde und knapp acht Monate davon hinter Gitter verbrachte, hat deswegen immer wieder Probleme mit der Einreise in andere Länder. So durfte er letztes Jahr nicht nach Australien, England und in die USA reisen. Dort finden drei der vier Grand-Slam-Turniere statt. Einzig bei den French Open könnte Becker vor Ort sein.
In Paris stand Zverev in den letzten drei Jahren im Halbfinal. Ein Grand-Slam-Titel fehlt dem Olympiasieger noch. Ob Becker ihm dazu verhelfen könnte, ist offen. Faszinieren würde Zverev die Zusammenarbeit allemal. Zu sehen, wie ein Ex-Tennis-Star in gewissen Situationen handelt und denkt, da könne man immer dazulernen, meint er. (bir)