Heute vor 20 Jahren geschieht Sporthistorisches: Der Name Roger Federer taucht erstmals an der Spitze der Weltrangliste auf. Die Tennis-Welt sieht damals ganz anders aus als heute: Die Australian Open werden auf grünem Hartbelag gespielt, Novak Djokovic scheidet im Junioren-Tableau im Halbfinal aus und Federer trägt die langen Haare zu einem Rossschwanz gebunden.
Dass erstmals ein Schweizer den Tennis-Thron erklimmen würde, wird schon am 30. Januar in Melbourne klar: Federer schlägt im Halbfinal der Australian Open den Spanier Juan Carlos Ferrero und sicherte sich damit genügend Punkte, um den Amerikaner Andy Roddick als Nummer 1 abzulösen. «Ich war ganz nervös am Schluss, man merkt es immer noch», gibt Federer kurz danach gegenüber SRF zu. «Ich wollte einfach einmal der Beste sein und das bin ich jetzt. Es ist der Wahnsinn.»
Federer wird die 23. Nummer 1 der Tennis-Geschichte bei den Männern. Vor ihm ist sie ein Schleudersitz: Andre Agassi, Pete Sampras, Marat Safin, Gustavo Kuerten, Lleyton Hewitt, Juan Carlos Ferrero und eben Andy Roddick haben die Position seit der Jahrtausendwende inne. Mit Federer kehrt Beständigkeit ein: Erst im August 2008 wird er von Rafael Nadal von der Spitze verdrängt. Federers 237 Wochen in Serie sind als Bestmarke unangetastet.
Fünfmal holt er sich die Nummer 1 zurück – zuletzt im Juni 2018 als fast 37-Jähriger. Ein Altersrekord, der schon im März von der jetzigen Nummer 1 Novak Djokovic (36) gebrochen werden könnte. (cmü)