Nach dem Davis-Cup-Titel der Australier im Jahr 2003 kaufte sich Mark Philippoussis (44) eine Dodge Viper für satte 100'000 Dollar, weil er kein Taxi nach Hause nehmen wollte. Am Tag danach hat er sie wieder verkauft. Einfach, weil er konnte. Genau dieser Lebensstil wurde dem Australier zum Verhängnis.
Gegenüber «SAS Australia» spricht der 44-Jährige über seine verschwenderische Ader. «Mir wurde immer gesagt, ich solle etwas für die schwierigen Tage zurücklegen. Doch ich empfand es als Zeichen der Schwäche, wenn du dir Gedanken über die Zeit machst, in welcher du verletzt bist und kein Geld verdienst.»
Freunde mussten Essen kaufen
2009 fällt der Wimbledon-Finalist von 2003, wo er gegen Roger Federer (40) verlor, aufgrund seiner sechsten Knieverletzung aus. Die Folge: keine Turniere, kein Preisgeld. Zu sehen, wie seine Familie unter den fehlenden finanziellen Mitteln litt, schmerzte ihn jedoch viel mehr. «Ich konnte mir damals nicht viel leisten.» So gab es beispielsweise sieben Tage hintereinander die gleichen Teigwaren. Es kam sogar noch härter: «Ich musste Freunde fragen, damit sie für uns Essen kauften.»
Monate des Leidens, die den Mann aus Melbourne in Depressionen gestürzt haben. Er habe sich sehr geschämt, denn alle haben ihre Träume für ihn aufgegeben und er sei dafür verantwortlich gewesen, auf sie aufzupassen. «Nichts schmerzt mehr, als zu sehen, wie meine Liebsten wegen meinen Aktion leiden müssen.»
Extravaganter Lebensstil
Philippoussis sagt 2020 gegenüber Sportmoderator Mark Howard (47), dass er vieles einfach aus Langeweile gekauft habe. «Ich kaufte wahrscheinlich so oft ein neues Auto, wie andere ihren Rasen mähen.» Er gesteht: «Preisgeld macht dich nicht glücklicher, aber es wird einfach zur Norm.»
Rund sieben Millionen US-Dollar hat «The Scud» in seiner Karriere eingespielt. Der 44-Jährige besass zahlreiche Sportwagen und rund 15 Motorräder. 2009 verliert der Australier beinahe sein Haus aufgrund ausstehender Rechnungen. Da wird ihm klar: So kann es nicht weitergehen. «Jetzt schaue ich zurück, schüttle den Kopf und denke: ‹Was für ein Idiot!›»