Zum Abschied von Roger Federer krönt sich Team World erstmals zum Sieger des Laver Cups. Die Weltauswahl legt dabei ein starkes Comeback hin, gewinnt drei Spiele in Folge und bricht die europäische Dominanz. Trotz der Niederlage steht der Abschluss des Kontinental-Turniers im Zeichen des Abschieds Federers.
Auch am letzten Tag des Laver Cups sind in der O2-Arena nur die wenigsten Plätze frei. Für die zahlreichen Fans heisst es noch einmal, ihrem Idol Roger Federer zuzuschauen. Zwar steht er nicht mehr auf dem Court, doch er unterstützt sein Team lautstark von der Bank aus, gibt ihnen Tipps oder bringt ihnen die Wasserflasche, wie er es bei Novak Djokovic am Vortag tat.
Bei der Teamvorstellung ist es erneut am lautesten, als der Maestro einläuft. Die Menge erhebt sich und spendet stehende Ovationen bei seinem letzten Einmarsch in die Arena. Während sich Berrettini/Murray und Sock/Auger-Aliassime für die erste Partie aufwärmen, nimmt sich Federer die Zeit, um die vielen Autogrammwünsche zu erfüllen.
Auger-Aliassime überrascht Djokovic
Die Führung von Team Europe ist mit 8:4 komfortabel, es braucht noch zwei Siege für den fünften Laver-Cup-Triumph in Folge. Federer fiebert und leidet mit, muss jedoch mitansehen, wie Team World ihm die Suppe versalzt. Félix Auger-Aliassime legt nach dem Doppel-Sieg einen überraschend starken Auftritt gegen Novak Djokovic hin und beschert seiner Mannschaft die erstmalige Führung. Frances Tiafoe schafft es im Anschluss gegen Stefanos Tsitsipas, den Sack zuzumachen.
Vor der Pokalübergabe wird Federer ein letztes Mal gefeiert. Die Teams stellen sich in Reih und Glied auf, der Baselbieter wird unter Jubelschreien ans Mikrofon gebeten. «Ich habe nicht erwartet, nochmals sprechen zu müssen und habe keine Rede vorbereitet», sagt Federer, bevor er den Gegnern Tribut zollt. «Gratulation an Team World für ein unglaubliches Comeback. Ich war heute sehr zuversichtlich, aber ihr habt es gut gemacht.»
Es sei für ihn ein fantastisches Wochenende gewesen und er habe jede Minute genossen. «Es war emotional – manchmal. Ich habe mich aber davon erholt und das Team auch. Ich hoffe, dass ich nicht für die Niederlage verantwortlich bin. Die Zeit war wundervoll und ich kann euch allen nicht genug dafür danken.»