Anfang Jahr macht Martina Navratilova (66) ihre Schockdiagnose öffentlich. Die einstige Tennis-Weltnummer 1 ist Ende 2022 erneut an Krebs erkrankt. 13 Jahre nachdem sie ein erstes Mal Brustkrebs hatte, ist die Krankheit zurück. Und hat neben der Brust auch den Kehlkopf befallen. «Dieses doppelte Pech ist ernst, aber noch heilbar», meint sie in einem Statement. «Ich werde mit allem kämpfen, was ich habe.»
Gekämpft hat die 18-fache Grand-Slam-Siegerin, nun spricht sie in der britischen Talkshow «Piers Morgan uncensored» erstmals über diese schwierige Zeit. Und kann gute Nachrichten verkünden: «Soweit sie wissen, bin ich krebsfrei», verrät die in der damaligen Tschechoslowakei geborene Amerikanerin.
Zwar steht ihr in den kommenden zwei Wochen noch eine Bestrahlung bevor, aber «dann sollte ich wieder fit sein».
Glocke läuten als Erlösung
Der Weg dorthin ist ein harter gewesen. Kein Wunder, wird Navratilova emotional, als sie darauf zurückschaut. «Ich hatte drei Tage lang totale Panik, weil ich dachte, dass ich das nächste Weihnachten vielleicht nicht mehr erleben würde.» Sie macht sich schon Gedanken darüber, was sie in ihren letzten Monaten noch erleben möchte. «Das mag jetzt sehr oberflächlich klingen, aber ich dachte mir: ‹Welches geile Auto will ich wirklich fahren, wenn ich noch ein Jahr lebe?›»
Dann gibts die erste erlösende Nachricht: Die Ärzte teilen Navratilova mit, dass ihr Krebs heilbar ist. Als ihre Therapie abgeschlossen ist, darf sie in der Klinik eine Glocke läuten. Das Video von diesem Moment wird während des Interviews eingespielt. «Ich weine schon, wenn ich es mir noch einmal ansehe, weil man es einfach nicht erwarten kann, die Glocke zu läuten», steigen der Tennis-Legende Tränen in die Augen.
«Glaube nicht, dass es dazu kommen wird»
Die Diagnose hat auch private Pläne über den Haufen geworfen. Sie und ihre Frau Julia Lemigowa (50) wollten die Familie vergrössern und ihre Töchter Victoria (21) und Emma (17) zu grossen Schwestern machen. «Wir haben über eine Adoption nachgedacht, aber das ist definitiv auf Eis gelegt, und ich glaube nicht, dass es dazu kommen wird», verrät Navratilova. Der Fokus gilt dem Kampf gegen den Krebs. Die Behandlung sei «definitiv das Härteste, was ich je gemacht habe».
Nun schaut sie optimistisch in die Zukunft. Es geht ihr jeden Tag besser und der Geschmackssinn, der von Chemo und Bestrahlung beeinträchtigt wird, kehrt langsam zurück. «Ich will meine Energie nicht für Dinge verschwenden, die keinen Sinn ergeben und keinen Unterschied machen, nicht nur für mich, sondern auch für die Menschen um mich herum», sagt Navratilova. (bir)